40 Jahre 'gut Holz' bei Kegelprofis aus Mank
Die Kegler aus Mank kämpfen gegen alte Vorurteile und treiben selbst den Vollprofis Tränen in die Augen.
MANK (CR). "Kegel und Kugeln sind heute längst nicht mehr aus Holz. Selten gibt's noch Kugeln, die einen Holzkern haben", weiß Harald Rabl, Sportwart des Manker Kegelvereins. Doch das war nicht immer so: Zur Zeit der Vereinsgründung waren Holzbahnen und -kegel noch ganz normal.
Kegeln kein "Wirtshaussport"
Seit 40 Jahren wünschen sich die Manker Kegler schon "gut Holz". Begonnen hat alles 1976 in St. Leonhard am Forst, bald übersiedelten die Kegelenthusiasten nach Mank ins Gasthaus Zichtl. Nach dessen Schließung ging's kurzzeitig weiter auf die Anlage der Glanzstoff St. Pölten, eher man in Kendl bei Petzenkirchen und schließlich in Mank eine neue Heimat fand. "Den Ruf, ein Wirtshaussport zu sein, haben wir noch immer", beklagt Rabl.
Manker Anlage lockt Gäste
Dabei spielt der KV seit Jahrzehnten auf Topniveau, mischt immer vorne mit. "80 Prozent des Sports sind Kopfsache. Unsere Bundesliga-Spieler trainieren zwei- bis dreimal wöchentlich", so Rabl.
Mit der Fertigstellung der neuen Bahnen im Manker Sport- und Jugendhaus haben die Kegler einen Qualitätssprung gemacht. "Nicht umsonst kommen Union oder Arbeiterkammer regelmäßig zu uns, um ihre Meisterschaften hier auszutragen", ist Obmann Gernot Sandler auf die Entwicklung des Vereins stolz.
Wenn Kegel-Profis weinen
Zu Pfingsten werden rund 250 Union-Kegler aus ganz Österreich in Mank versuchen, alle Kegel abzuräumen. Doch nicht nur, was das Austragen von Großevents betrifft, kann sich die Performance des KV Mank sehen lassen. In sportlicher Hinsicht läuft es ebenfalls wie am Schnürchen (siehe Hall of Fame links). Harald Rabl erinnert sich mit Freude an eine der absoluten Topleistungen im NÖ-Cup zurück: "Da haben wir Mistelbach geschlagen und deren bezahlte Profis zum Weinen gebracht," lacht er.
Neues Reglement ist fragwürdig
Auch in der laufenden Saison sind die Manker stark. Die Herren versuchen - einer Reglementänderung zum Trotz - die 2. Bundesliga Nord zu halten. "Die Ligen werden reduziert, deshalb verstärken sich viele Vereine mit Legionären. Wir tun das nicht", erklärt Sandler, der zuversichtlich ist, dass der für die Relegation notwendige sechste Platz trotzdem machbar ist.
Die Damen wollen wieder rauf
Auch die Damen wollen bald zurück in die Bundesliga, erzwingen will man aber nichts. Viel wichtiger ist die positive Entwicklung des Vereins und der Spaß an der Sache, da sind sich Rabl und Sandler einig. Und beide betonen: "Freuen würden wir uns über zusätzliche Jugendspieler. Nachwuchs ist leider schwer zu bekommen", können Interessierte jederzeit auf der Anlage vorbeischauen.
Hall of Fame
Vereinsname: KV Union Raiffeisen Mank
Gründungsdatum: 9. Juli 1976
Gründungsobmann: Karl Baumgartner
Mitglieder: 35 Aktive und rund 40 unterstützende Mitglieder
Publikumskegeln: Di, Mi, Do und Sa ab 18 Uhr, Reservierung unter 02755/2039
Meistertitel Mannschaft (Auszug): Meister Landesliga Herren (1996, 2003, 2004, 2010, 2011, 2012), Meister Landesliga Damen (1996, 2003, 2014), NÖ-Cup-Siege (Herren 2005, Damen 1995); hinzu kommen zahlreiche weitere Meistertitel in niedrigeren Ligen bei Herren und Damen.
Meistertitel Einzel (Auszug): Sandra Schmidinger (österr. Meisterin, Jugend Paar, 2003), Notburga Sandler/Eva Reinold (österr. Meister, Damen Paar, 2004), Richard Prüller (österr. Meister, Schüler Paar, 2007), Notburga Sandler (österr. Meister, Damen Ü50, 2013), Jasim Strohmeier (österr. Meister, Tandem U23, 2014); hinzu kommen mehrere Dutzend NÖ-Landesmeister- und Union-Bundesmeistertitel.
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