Ins Rampenlicht geschossen
BEZIRKSBLÄTTER: Wie würdest du deinen Sport am besten beschreiben?
VANESSA PILS: "Es ist ein Mentalsport, bei dem es vor allem auf Konzentration und Koordination ankommt und man immer voll bei der Sache sein muss. Ich schieße mit einem Metallbogen und Carbonpfeilen auf 3D-Tiere. Es ist sehr abwechslungsreich und man ist viel in der Natur und im Gelände unterwegs."
Wie bist du zu diesem nicht alltäglichen Sport gekommen?
"Das war eher durch Zufall vor vier Jahren im Rahmen eines Ausflugs mit meiner Oma und ihrem Lebensgefährten, die selbst auch diesen Sport ausüben. Das Bogenschießen hat mich auf Anhieb voll fasziniert und nur ein Jahr später hab ich bereits meine ersten Turniere gespielt."
Wie sieht dein Trainingsalltag aus?
"Bisher habe ich so gut wie nie trainiert, sondern fast ausschließlich bei den verschiedensten Turnieren geschossen. Deshalb wird mir auch nachgesagt, dass ich ein überaus großes Talent besitze."
Du wurdest vor Kurzem in das Jugendnationalteam aufgenommen. Wie kam es dazu?
"Durch meinen Sieg bei den österreichischen Meisterschaften im Juli wurde der Kadertrainer erstmals auf mich aufmerksam. Bereits einen Tag später wurden die Weichen für das Nationalteam gestellt."
Was ändert sich für dich?
"Ab jetzt wird alles professioneller und es steht auch tägliches Training von rund einer Stunde auf dem Programm. Da es leider keine Trainingsmöglichkeiten bei uns vor Ort gibt, ist mein Vater gerade bei der Schaffung eines Platzes im eigenen Keller. Bis dahin mache ich noch Trockenübungen mit dem Thera-Band."
Was bedeutet für dich diese Einberufung?
"Für mich ist diese enorm wichtig, da ich nun endlich auch die Möglichkeit habe bei internationalen Turnieren zu starten. Ich freue mich schon sehr für Österreich an den Start gehen zu können. Das erste Trainingslager steht Ende Dezember in Ried im Innkreis am Programm und ich bin bereits gespannt, was mich dort erwartet."
Was sind deine großen Ziele?
"Ich will unbedingt bei den Weltmeisterschaften 2015 in Ungarn dabei sein und mich dort gut schlagen. Mein großes Ziel ist es bei Olympia zu starten und eine Medaille zu holen."
Worin siehst du deine Stärken und wo deine Schwächen?
"Ich habe ein gutes Selbstvertrauen und bin sehr ehrgeizig. Die Ziele, die ich mir gesetzt habe, habe ich auch alle erreicht. Einzig die Konzentration lässt im Verlauf eines Wettkampfes nach."
Was würdest du dir wünschen um den Bogensport populärer zu machen?
"Ich würde mich freuen, viel mehr Jugendliche für diesen tollen Sport begeistern zu können, um mich nicht immer nur mit Älteren abgeben zu müssen. Der Großteil der Athleten ist derzeit zwischen 40 und 50 Jahren, deshalb wünsch ich mir mehr Gleichaltrige.
Vielleicht sollten Schulen auch mal einen Ausflug zu einem Schießnachmittag machen, um den Kindern und Jugendlichen den Sport näher zu bringen. Ich bin davon überzeugt, dass sehr viele Gefallen daran finden würden."
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