Artstettens Not mit den Keimen im Wasser
Seit Anfang August ist das Wasser in der Marktgemeinde verkeimt. Der Frust in der Bevölkerung steigt.
ARTSTETTEN. 1. August 2016, die NUA Umweltanalytik führt in den zehn Trinkwasserquellen der Gemeinde Artstetten-Pöbring Trinkwasserproben durch. Das Ergebnis: Im gesamten Gemeindegebiet wurden Bakterien im Wasser gefunden. "Da ein Postwurf zu lange gedauert hätte, informierten wir die Bevölkerung mittels Boten persönlich, um auf diese Verkeimung sofort aufmerksam zu machen", erinnert sich Bürgermeister Karl Höfer zurück.
"Verstehe die Frustration"
Jetzt, mehr als zwei Monate später, steigt der Frust in der Bevölkerung. Sie wirft dem Bürgermeister vor, diese Sache "runterzuspielen". "Ich verstehe den Frust der Artstettner. Ich selbst bin von dieser Situation betroffen und es auch schon Leid, immer Mineralwasser oder Ähnliches zu kaufen oder das Wasser abzukochen", so das Gemeindeoberhaupt.
Zwei Quellen verunreinigt
38 Jahre gab es bei den zehn Quellen nie ein Problem. "Wir hatten immer Trinkwasserqualität und das ohne großen technischen Aufwand", erklärt Höfer. Doch durch Umstände, die noch nicht ausgeforscht wurden, waren auf einmal zwei Wasserstellen mit Keimen verunreinigt.
"Wir nahmen diese Quellen sofort vom Netz und setzten Maßnahmen, wie etwa eine Chlorierung der Wasserleitungen, um die Keime zu besiegen", sagt der Artstettner. Kurz glaubte man die Verunreinigung gestoppt zu haben. "Leider verkeimte eine weitere Quelle mit Enterokokken und wir begannen mit der ganzen Prozedur von Neuem", musste die Marktgemeinde rund um Höfer einen Rückschlag hinnehmen.
Vorerst Entwarnung
Nun gibt es aber einen Lichtblick: Laut dem letzten Test Anfang Oktober ist das Wasser wieder bereinigt. Noch in dieser Woche wird die letzte Prüfung durchgeführt. Falls diese positiv ausfällt, kann Entwarnung gegeben werden.
Man hat aber aus diesen Monaten "gelernt" und wird nun eine wichtige Maßnahme setzen. "Da wir solch eine Situation nie wieder erleben wollen, werden wir eine Entkeimungs-Anlage anschaffen. Denn Wasser ist eines der wichtigsten Lebensmittel und ich will nicht, dass meine Bürger darauf verzichten müssen", sagt ein erleichterter Bürgermeister.
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