"MERKwürdig Melk" hat viel vor

Im Rahmen des 1. Jour fixe auf der KZ-Gedenkstätte führte Christian Rabl (l.) die Besucher auch an historische Orte auf dem Gelände der Birago-Kaserne.
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  • Im Rahmen des 1. Jour fixe auf der KZ-Gedenkstätte führte Christian Rabl (l.) die Besucher auch an historische Orte auf dem Gelände der Birago-Kaserne.
  • hochgeladen von Melanie Grubner

MELK. Seit dem Jahr 1994 setzt der Verein "MERKwürdig. Eine Veranstaltungsreihe wider Gewalt und Vergessen" - gegründet von Alexander Hauer und Michael Garschall - in Melk wichtige Akzente in der Gedenkarbeit. Etwa durch Kunst- und Kulturprojekte, Zeitzeugengespräche oder die jährliche Feier für die fast 5.000 Todesopfer des KZ-Außenlagers Melk.

Viele Todesopfer im Stollenbau

"Rund 3.500 dieser Opfer wurden im eigens errichteten Krematorium verbrannt, der Rest der Leichen kam nach Mauthausen zurück und wurde dort verbrannt. Der Großteil der Häftlinge starb beim Bau der Stollenanlage unter dem Wachberg bei Roggendorf für die Kugellagerproduktion der Steyr Daimler Puch AG", erzählt Historiker Christian Rabl, Mitarbeiter des Vereins MERKwürdig. Während die Birago-Kaserne in Melk, in der insgesamt rund 15.000 KZ-Häftlinge eingesperrt waren, seit dem Jahr 1956 wieder vom Bundesheer genutzt wird, ist das ehemalige Krematorium heute ein öffentliches Denkmal mit bis zu 4.000 Besuchern jährlich.

Besucher aus ganz Europa

Die Gäste - oft Nachkommen von Melker KZ-Opfern - kommen aus ganz Mittel- und Osteuropa, doch auch Schüler und interessierte Einheimische informieren sich vermehrt über die Lagergeschichte. "Schülergruppen können bei uns kostenlos eine Begleitung in Anspruch nehmen. Alle Infos dazu liefert unsere neue Website www.melk-memorial.org", erzählt Rabl. Monatlich findet überdies  ein "Jour fixe" auf der Gedenkstätte statt, der sich an all jene richtet, die mehr über die KZ-Geschichte, die Gedenkstätte oder aktuelle Vereinsprojekte erfahren möchten. "Der nächste Jour fixe findet am 18. Mai um 16 Uhr statt", so Rabl.

Zeithistorisches Zentrum entsteht

Auch die wissenschaftliche Aufarbeitung ist in Melk voll im Gange. So beschäftigt sich im Sommersemester unter der Leitung von Landschaftsplaner Alfred Benesch eine Gruppe von Studenten der BOKU mit einer möglichen Neugestaltung des Außenbereichs der Gedenkstätte. Teil der Überlegungen ist auch, wie die Gedenkstätte barrierefrei gemacht werden könnte. Ganz generell betont Rabl: "Das Gedenkstätten-Büro in der Alten Post in der Linzer Straße 5 soll ein zeithistorisches Zentrum werden. Wir sammeln zeitgeschichtliches Archivmaterial, Fotos und Literatur. Diese Sammlung stellen wir Forschern, aber auch Schülern, die vorwissenschaftliche Arbeiten verfassen wollen, gerne zur Verfügung."

Die nächsten Termine

Am Montag, den 7. Mai ab 10.30 Uhr findet auf der KZ-Gedenkstätte in Melk, Schießstattweg 8, die alljährliche Gedenkfeier für die Opfer des KZ-Außenlagers Melk statt. Die Feier steht heuer unter dem Themenschwerpunkt "Flucht und Heimat" und wird inhaltlich und musikalisch von Schülern des Stiftsgymnasiums Melk gestaltet. 
Am Freitag, den 18. Mai ab 16 Uhr findet auf der KZ-Gedenkstätte Melk der 2. Jour fixe statt, Treffpunkt ist bei der Gedenkstätte, Schießstattweg 8. Anmeldung unter info@melk-memorial.org bzw. via Facebook erbeten.

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