Zitronensäurefabrik in Leiben: Der Kampf um die Au hat begonnen
Bürgerinitiative engagiert Star-Anwalt aus Wien um geplanten Bau zu verhindern.
LEIBEN/ZELKING-MATZLEINSDORF. Man ist auf jede Eventualität bestens vorbereitet. Diesen Eindruck vermittelte der Verein Bürgerinitiative "Ritter der Au" bei der Präsentation seines prominenten Rechtsvertreters Wolfgang List. Der Anwalt aus Wien, bereits federführend wirkend beim Nein zum Postverteilzentrum in Langenzersdorf, ist sich seiner Sache sicher: "Es wird diese Zitronensäurefabrik hier nicht geben."
Als Gründe nennt List unter anderem die UNESCO-Welterbestätte Wachau und das NATURA 2000 Schutzgebiet. Einziger Haken: Der geplante 400.000 Quadratmeter große Industriestandort (vergleichbar mit 56 Fußballfeldern) der Firma Jungbunzlauer liegt in keinem der beiden Schutzbereiche, sondern grenzt nur daran an. "Das tut nichts zur Sache", meint List, der auf die etwaigen Auswirkungen einer Zitronensäurefabrik für die unmittelbare Umgebung verweist. Luftverunreinigung, Lärmbelästigung sowie Beeinträchtigung von Grund- und Oberflächenwasser seien laut dem Anwalt nur einige Szenarien, die den Lebensraum von Mensch, Tier und Pflanzen in der Region massiv beeinflussen würden.
Jobs und Grünflächen durch Fabrik
Josef Gaß von der Firma Jungbunzlauer meint dazu sachlich: "Sollte es irgendwelche Auswirkungen auf die Umwelt geben, werden wir natürlich versuchen, diese zu verhindern oder so gering wie möglich zu halten. Es ist auch in unserem Sinne, dass weder das Landschaftsbild noch die Bevölkerung irgendeinen Nachteil davontragen." Als Beleg dafür gibt Gaß die Neuschaffung von rund 20.000 Quadratmetern Grünfläche sowie die wirtschaftliche Aufwertung der Region durch 100 zusätzliche Arbeitsplätze an. "Wir haben hier nicht vor, alles zuzubetonieren", so Gaß.
Ob der Bau der Fabrik wie geplant 2019 starten kann, haben nun die Behörden mittels einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu klären.
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