Korb flechten als Urlaubs-Highlight: Waldviertel will mit "Unverfälschtheit" punkten

Geschäftsführer Destination Waldviertel GmbH, Andreas Schwarzinger, Marketingleiterin Firma Wirtex GmbH, Claudia Strobl, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus und Sport, Petra Bohuslav, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sonja Zwazl und G | Foto: Handwerk und Manufaktur im Waldviertel/Sandra Trauner
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  • Geschäftsführer Destination Waldviertel GmbH, Andreas Schwarzinger, Marketingleiterin Firma Wirtex GmbH, Claudia Strobl, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus und Sport, Petra Bohuslav, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sonja Zwazl und G
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Kräfte bündeln, Angebote entwickeln, gemeinsam auftreten – Niederösterreich und gerade das Waldviertel haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten mehrfach bewiesen, dass man hier in der Lage ist, Situationen zu schaffen, von denen alle Beteiligten profitieren. Das soll bei der neu gestarteten Initiative „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ auch so sein. Der Tourismus soll ebenso als Gewinner hervorgehen, wie die regionale Wirtschaft.

Die Sehnsucht nach Unverfälschtheit

Landesrätin Petra Bohuslav sieht mit der Initiative „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ die Sehnsucht der Gäste nach unverfälschten und authentischen Erlebnissen punktgenau befriedigt: „Es geht uns um eine nachhaltige Weiterentwicklung des touristischen Angebots, um eine Steigerung der regionalen Wertschöpfung und damit der Wirtschaftskraft des Waldviertels.“

Was für Bohuslav, gerade als Landesrätin für Tourismus und Wirtschaft, von zentraler Bedeutung ist: „Dank dieser Kooperation aus Tourismus und Wirtschaft ist es erstmals in Österreich gelungen, innovative Handwerkskurs- und Erlebnisangebote für ein völlig neues Urlaubsgefühl zu schaffen.“

Fundament der Initiative ist die Handwerkstradition des Waldviertels. Selbst heute, wo Automatisierung und Rationalisierung viele Handwerksbetriebe verschwinden ließen, wird im Waldviertel vielerorts das Handwerk – vor allem basierend auf den Materialien Holz, Stein, Glas und Textil – hochgehalten. Dazu kommen Spezialisten wie Perlmuttdrechsler, Sonnenuhrenproduzenten, Schmiede oder Korbflechter.

Traditionelles Handwerk hautnah erleben

In ausgesuchten Betrieben dieser Branchen können Gäste ab sofort traditionelles Handwerk hautnah erleben. Sie werden durch den Betrieb geführt, erhalten Einblicke in die Philosophie des Unternehmens, können hinter die Kulissen schauen. Und sie dürfen selbst Hand anlegen: Workshops und Schnupper-Kurse sind Teil des Programms – vom Korb flechten und Seifen sieden über Sensen dengeln, Glas blasen und Holz drechseln, bis zum Schmieden, Perlmutt drechseln oder Filzen. In einem saisonalen Frühjahrsprogramm laufen in ausgewählten Betrieben die „Waldviertler Handwerkswochen“.

Hier kann man bei Schnupper-Einheiten selbst Hand anlegen und das eigenhändig produzierte Werkstück mit nach Hause nehmen. So ein Handwerkswochen-Paket beinhaltet zwei Schnuppereinheiten sowie Verpflegung und Übernachtung in Häusern unterschiedlicher Kategorien.

Regionalität voll im Trend

Für Sonja Zwazl, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, ist die Initiative „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ ein perfektes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Innovation, wie sie gerade im Waldviertel oft anzutreffen ist: „Das Waldviertel hat sich nach Jahren am Eisernen Vorhang längst als vielfältiger und lebendiger Wirtschaftsstandort mit bestens qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mit einem beeindruckenden Unternehmergeist etabliert.“ Gerade die Regionalität liege ja voll im Trend. „Und vitale Betriebe sind und bleiben immer das Herzstück für lebendige Regionen“, so Zwazl.

Die WKNÖ unterstütze die Regionalwirtschaft und regionale Initiativen auf vielfältige Weise, so auch „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“. Zwazl: „Die Initiative macht die Wirtschafts- und Tourismusregion Waldviertel noch ein weiteres Stück vielfältiger und attraktiver und schafft damit zugleich ein Mehr an regionaler Wertschöpfung!“

Vernetzung der Betriebe geht weiter

Für Andreas Schwarzinger, Geschäftsführer Waldviertel Tourismus, ist „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ ein wertvoller Baustein um das Waldviertel noch stärker als Vorzeigedestination für echte und unverfälschte Urlaubserlebnisse zu positionieren.

„Die Handwerksbetriebe werden durch diese Initiative nicht nur zu zentralen Bestandteilen eines wichtigen touristischen Angebots, die Initiative fördert auch bewusst die Vernetzung der Unternehmen. Das kann den Unternehmen auch auf anderen Ebenen helfen.“ Schwarzingers letztendliches Ziel, nämlich verstärkt Menschen ins Waldviertel zu bringen und für eine Steigerung der touristischen Wertschöpfung zu sorgen, wird mit der Initiative „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ zusätzlich greifbarer. „Durch die attraktiven Angebote können zusätzliche Nächtigungen generiert werden, das Überspringen der 1,2 Mio. Nächtigungsmarke rückt damit näher.“

Jahresprogramm mit „Stockerl bauen“ & Co.

Die Vorzeichen für Erfolg stehen gut, denn die touristischen Angebotspakete, die man bei Waldviertel Tourismus rund um die Handwerks-Initiative geschnürt hat, sind als ergiebige Besuche bei Handwerksbetrieben konzipiert: In einem 52 Seiten starken Katalog wird das Jahresprogramm von „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ aufgelistet: 29 Handwerkserlebnisse inklusive zahlreicher touristischer Zusatzleistungen. Darunter „Das Waldviertel glasklar erleben“, wo man die Glaskunst im Bezirk Gmünd hautnah erleben und ausprobieren kann, „Stockerl bauen – Holz-Erlebnis mit allen Sinnen“, bei dem die Gäste gemeinsam mit dem Tischler aus einem Baum ein Sitzmöbel herstellen oder „Edelstein trifft edlen Wein“, wo man in der Amethyst Welt Maissau ein Schmuckstück herstellt und später edle Kamptaler Weine verkostet. Zur Übernachtung stehen verschiedene Betriebe zur Auswahl, die Preise für die Handwerk-Gesamtpakete sind entsprechend unterschiedlich. Am Ende des Handwerksurlaubes darf sich der Gast als besonderes Souvenir ein selbst kreiertes Werkstück mit nach Hause nehmen.

Wertschöpfung der Region erhöhen

Seit knapp 30 Jahren erhält das Waldviertel - wie auch alle anderen Regionen Niederösterreichs - Mittel aus der Regionalförderung des Landes Niederösterreich, abgewickelt durch ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich. Deren Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki bekennt sich zur Unterstützung von touristischen und kulturtouristischen Projekten, vor allem, wenn sie sich durch Aspekte der Nachhaltigkeit auszeichnen, wie die Waldviertel Handwerks-Initiative. ecoplus hat die Konsolidierungsphase von „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ finanziert. Miernicki: „Das Thema Handwerk ist schon lange im Waldviertel verankert und hat trotz Industrialisierung und Globalisierung überlebt. Man muss jetzt den meist kleinen Handwerksbetrieben einen Zugang zu größeren Kunden- und Gästeschichten ermöglichen. Davon profitieren auch die weiteren touristischen Partner im Projekt, etwa die Beherbergungsbetriebe oder Gaststätten, die Wertschöpfung in der Region wird insgesamt erhöht.“

Unterschied zur Massenware soll hervorgehoben werden

Auf eine gut 150 Jahre lange Firmengeschichte kann die Manufaktur Wirtex aus Frühwärts, nördlich von Waidhofen/Thaya, zurückblicken. Und auch der Blick nach vorne verheißt Positives, denn hochwertige Textilware aus dem Waldviertel ist wieder gefragt. Aus Garnen aus Baumwolle und Bambusviskose werden bei Wirtex Handtücher und Bademäntel erzeugt. Der Initiative „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ beizutreten, war für das Unternehmen von Beginn an eine klare Sache, wie Claudia Strobl, MBA, die Marketingleiterin von Wirtex GmbH, erzählt. Ihr gefiel die Vision, gemeinsam mit mehreren Betrieben mehr Aufmerksamkeit für das Thema Handwerk zu erreichen und damit mehr Menschen für das Waldviertel zu begeistern. Strobl: „Viele Konsumenten wissen nicht mehr, welche Handwerksbetriebe es im Waldviertel gibt, was und wie dort produziert wird, und worin die Qualitätsunterschiede zur Massenware liegen.“

Eine Wissenslücke, die nun einfach geschlossen werden kann: Etwa mit einem Besuch des Handwerk-Wochenendes „Frottier-Experten und Schuhmacherkunst“, eines der insgesamt 29 Urlaubsangebote der touristischen Angebote „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“. Da werden die Gäste nicht nur in der „ältesten Frottierweberei Österreichs“ in die Webkunst eingeweiht, sie erhalten auch eine Führung durch die Waldviertler Schuhwerkstatt in Schrems. Weiters im Gesamtpaket enthalten sind Übernachtung, Verpflegung sowie Eintritt und Führung in der „Käsemacherwelt“ im nahen Heidenreichstein.

Netzwerk Handwerk

„Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ bringt dem Waldviertel und seinen Handwerksbetrieben aber nicht nur neue Gäste und Kunden, enorme Vorteile ergeben sich auch durch die Vernetzung, so Wirtex-Marketingexpertin Strobl: „Man lernt einander kennen, kommt ins Gespräch, entdeckt andere Betriebe und Produkte. Auf diesem Weg kann auch die eine oder andere neue Idee entstehen.“ Dass mit Hilfe der gemeinsamen Marketingmaßnahmen und Fördermittel mehr Menschen angesprochen werden, als dies ein einzelner Betrieb könne, liegt auf der Hand. Und dass mit Gästen, die einige Stunden im Betrieb verbringen, eine besondere Kundenbeziehung entstehe, ebenfalls.

Die Initiative „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ nimmt jetzt volle Fahrt auf: „Die Handwerksbetriebe sind ausgewählt und auch in touristischer Hinsicht geschult, buchbare Angebote wurden entwickelt, die relevanten Kommunikationskanäle damit befüllt“, versichert Waldviertel Tourismus-Chef Andreas Schwarzinger. „Nach zweijähriger Vorbereitungszeit sind wir nun bereit den Gästen diese unvergleichbaren Urlaubserlebnisse anzubieten.“

„Handwerk hat goldenen Boden“ lautet ein altes Sprichwort. Die Vorzeichen stehen gut, dass sich dieser Spruch Dank der Initiative „Handwerk und Manufaktur im Waldviertel“ für Tourismus und Wirtschaft des Waldviertels bewahrheitet.

Geschäftsführer Destination Waldviertel GmbH, Andreas Schwarzinger, Marketingleiterin Firma Wirtex GmbH, Claudia Strobl, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus und Sport, Petra Bohuslav, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sonja Zwazl und G | Foto: Handwerk und Manufaktur im Waldviertel/Sandra Trauner
Projektassistentin Edda Leitner-Glaser, Marketingleiterin Firma Wirtex GmbH, Claudia Strobl, Geschäftsführer Destination Waldviertel GmbH, Andreas Schwarzinger, Projektleiterin Katrin Kreyer, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus und Sport, Petra Bohuslav | Foto: Handwerk und Manufaktur im Waldviertel/Sandra Trauner

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