Seit 50 Jahren am 'Puls des Steins'
PERSENBEUG. Anton Raffetseder ist Steinmetz in dritter Generation, heuer feiert der Betrieb sein 50-jähriges Bestehen. "Mein Großvater hat schon einen Steinbruch gehabt und hier in Persenbeug die erste Halle gebaut. Aber erst mein Vater hat Steinmetz gelernt", erzählt Raffetseder.
Sein Vater, ebenfalls Anton, widmete sich, nachdem er zunächst in Linz das Schlosserhandwerk erlernt hatte, bald hauptberuflich dem Bearbeiten von Steinen.
Treue zum Handwerk
Seither wuchs der Betrieb stetig heran, ebenso wie der inzwischen vierte Anton Raffetseder, der seinem Vater irgendwann nachfolgen wird. Die Treue zu ihrem Handwerk verbindet die Raffetseders seit jeher miteinander: "Wir sind ja direkt neben dem Betrieb aufgewachsen und haben von klein auf mitgeholfen. Und beim Toni war's genauso", erinnert sich Raffetseder.
Doch nicht nur in der Geschäftsführung, sondern auch bei den Mitarbeitern setzt Raffetseder auf Kontinuität: "Fast alle meine Mitarbeiter wurden hier im Betrieb ausgebildet und sind zwischen 25 und 40 Jahre bei uns." Geschäftsleitung und Personal haben im Laufe der Jahrzehnte einen Wandel im Steinmetzberuf miterlebt, der nach wie vor nicht abgeschlossen ist.
Kein "China-Klumpert"
"Früher hat der Steinmetz das Material händisch bearbeitet, heute gibt es vollautomatische CNC-Fräsen", so Raffetseder, der aber nach wie vor auf Eigenproduktion schwört. "Irgendwelches China-Klumpert greife ich nicht an. Man weiß ja, wie es in vielen Ländern mit sozialen Standards ausschaut oder mit Kinderarbeit", steht Raffetseder Importen aus Billiglohnländern ablehnend gegenüber.
Seine Rohstoffe – hauptsächlich Granit und ein wenig Marmor – bezieht er aus Italien, teilweise auch aus Brasilien. In den letzten Jahren musste Raffetseder neuerlich umdenken: "Der Trend geht immer mehr zur Urnenbestattung, das Grabsteingeschäft ist rückläufig", sucht der findige Unternehmer laufend nach neuen Nischen. Ab nächstem Jahr will er mit anspruchsvollen Produkten auch wieder in den Baubereich einsteigen.
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