Zwei Freunde - Hermann Nitsch und Erwin Pröll
MISTELBACH (ir). Hermann Nitsch lädt jedes Jahr eine bekannte Persönlichkeit zu einem Gedankenaustausch nach Mistelbach in sein Museum ein. Am Samstag wurde die Veranstaltungsreihe unter der Moderation von Judith Weissenböck, mit dem Niederösterreichischen Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll fortgesetzt.
Die zwei Gesprächspartner (einmal wurden sie als „Blutsbrüder“ bezeichnet), verbindet eine langjährige Freundschaft, mit tiefem gegenseitigem Verständnis. So sagte Nitsch: „Wir reden nie über Politik, denn davon verstehe ich nichts.“
Die Beiden erzählten zahlreiche Erlebnisse und Anekdoten. Vor Jahren sagte Nitsch einmal: „Ich wollte nie provozieren und verstehe nicht, warum ich mich ständig für meine Arbeit rechtfertigen muss“, darauf konterte Pröll, „warum soll es dir besser gehen als mir.“
Der einstige Landeshauptmann wollte aus NÖ ein offenes Land machen. „Er ist ein kleiner Gott. Ein kräftigeres Signal als das Nitschmuseum kann es nicht geben“, ist Pröll stolz, dass sich ein Künstler mit Weltrang das Weinviertel als Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ausgesucht hat. „Als ich Nitsch das erste Mal begegnete, war ich erst kurze Zeit Landeshauptmann und seinen Aktionen gegenüber sehr skeptisch. Aber je mehr ich mich mit seinem Werk beschäftigte, desto intensiver wurde ich in seinen Bann gezogen“, sagte Altlandeshauptmann, der 2007 mit dem damaligen Bürgermeister Christian Resch maßgeblich zum Bau des Museums beitrug.
Weggefährten wie der frühere künstlerische Leiter Wolfgang Denk, Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft Paul Gessl, Ex-Geschäftsführer vom MAMUZ Matthias Pacher, Bürgermeister Erich Stubenvoll, Kulturstadtrat Josef Schimmer und zahlreiche Interessenten aus Wien nahmen an dieser Veranstaltung teil.
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