30 Jahre Dialysestation in Mistelbach
Eine Maschine kann ein Organ Jahrzehntelang ersetzten
1983 wurde im Krankenhaus Mistelbach die Dialysestation mit sieben Plätzen zur Blutwäsche errichtet.
Der Ärztliche Direktor Primar Otto Traindl blickte anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums zurück: „Mit vier Patienten haben wir begonnen. Allein im Jahr 2012 kamen 12.413 Patienten zur Hämo-Dialyse.“ Heute gibt es im Landesklinikum Mistelbach bereits 18 Plätze zur Blutwäsche, im Neubau wird es eine neue Dialysestation mit 24 Plätze geben.
Dialyse ist ein Blutreinigungsverfahren. Sie wird notwendig, wenn die Nieren ihre Aufgabe, verschiedene Stoffe aus dem Blut zu filtrieren und mit dem Harn auszuscheiden nicht mehr erfüllen können. Die Patienten müssen dreimal wöchentlich für vier Stunden kommen. Dass dabei das Pflegepersonal eine wesentliche Rolle spielt, zeigte Bereichsleiterin Gabriele Hirtl in ihrem Vortrag auf: „Wir werden zu Vertrauenspersonen und bauen in den langen Behandlungsjahren besondere Beziehungen auf. In keinem Bereich gibt es so ein enges Verhältnis, denn für die Patienten wird die Dialysestation zur zweiten Heimat. Oberstes Gebot ist aber die Erhaltung der Autonomie. Ebenso ist die Beratung in der Nierenambulanz sehr wichtig.“
Primar Otto Traindl und auch Landesrat Karl Wilfing bedankte sich bei allen MitarbeiterInnen, die in den 30 Jahren mit viel Engagement und hoher Kompetenz die Patienten versorgten. Das gesamte Dialyseteam feierte mit Regionalmanager Jürgen Tiefenbacher, dem Ärztlichen Direktor Otto Traindl, dem Pflegedirektor Josef Strobl, dem Kaufmännischen Direktor Josef Kober, Betriebsrat Franz Hammer, Bereichsleiterinnen und Stadträtin Inge Pelzelmayer im Festsaal des Personalwohnheimes.
Zur Sache
Die Dialyse gehört zur 1. Medizinischen Abteilung – Kardiologie und Nephrologie. Drei Fachärzte und insgesamt 23 diplomierte Pflegekräfte und Pflegehelfer versorgen die Patienten bei der Nierenersatztherapie.
Bei der Hämodialyse (herkömmliche Blutwäsche) wird der Blutkreislauf des Patienten an eine Maschine angeschlossen, wodurch Stoffe, die normalerweise durch die Niere aus dem Blut entfernt und über den Harn aus dem Körper ausgeschieden werden ausgewaschen werden. Diese Behandlung erfolgt dreimal pro Woche jeweils über ca. vier Stunden in einem Dialysezentrum.
Bei der Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) wird die Dialyseflüssigkeit direkt in die Bauchhöhle eingebracht. Zu diesem Zweck muss zuerst ein dünner Plastikschlauch in die Bauchdecke eingepflanzt werden. Der Austausch dieser Flüssigkeit wird mehrmals pro Tag vorgenommen, der tägliche Zeitaufwand beträgt 2 bis 3 Stunden. Diese Behandlung kann vom Patienten selbständig zu Hause vorgenommen werden, wodurch er unabhängig von einem Dialysezentrum ist.
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