Jubiläum
40 Jahre Autonome Frauenhäuser

Foto: Frauenhaus

MISTELBACH. Manchmal läuft das Leben nicht ganz so, wie man sich das wünscht. Manchmal wird aus dem Traumprinzen ein Albtraum. Die Geschichten, die Claudia Fath-Kuba hört, sind jede für sich einzigartig. Gemeinsam ist ihnen aber der Ort, an dem sie erzählt werden: das Frauenhaus.

Voll ausgelastet

Die Autonomen Österreichischen Frauenhäuser feiern heuer ihr 40-jähriges Bestehen, wobei das Wort feiern hier nur bedingt einsetzbar ist. "Es ist gut, dass es sie gibt, und schade, dass es sie geben muss", fasst es Claudia Fath-Kuba zusammen. Sie leitet das Haus in Mistelbach. Es ist das einzige im gesamten Wein- und Waldviertel. Mit den acht Wohneinheiten kann man auch keinesfalls von einem Überangebot sprechen. "Zumeist sind wir voll ausgelastet", weiß die Leiterin.
Maximal ein Jahr steht die Noteinrichtung zur Verfügung. In dieser Zeit werden die betroffenen Frauen von einer persönlichen Bezugsperson betreut. "Manche bleiben nur kurz; andere länger. Jede Frau hat ihr eigenes Tempo", erklärt die Sozialarbeiterin. Neben den traumatischen Gewalterfahrungen gilt es, eine oft große Zahl anderer Probleme zu lösen: Kinderbetreuung, Job und eine Wohnung. 

Auf der Seite der Frauen

"Frauen müssen nichts tun, außer von Gewalt betroffen zu sein. Es muss keine Anzeige gegen den Täter vorliegen", beteuert Claudia Fath-Kuba. Denn oft handelt es sich nicht nur um körperliche, sondern auch um seelische Gewalt, wie Demütigungen und Drohungen. 2017 wohnten 22 Frauen und 25 Kinder im Frauenhaus. Dazu wurden 177 ambulante Beratungen durchgeführt und 84 ehemalige Bewohnerinnen nachbetreut. Knapp 90 Prozent der Frauen kamen zum ersten Mal ins Frauenhaus. Betroffen sind Frauen jedes Alters und jeder sozialen Schicht.

1.500 fanden Zuflucht

Das Mistelbacher Frauenhaus ist seit 1991 geöffnet und wird von Kolping Österreich betrieben. In diesen knapp 30 Jahren fanden über 1.500 Frauen und ihre Kinder eine Zuflucht. Trotz Unterstützung des Landes, des Frauenministeriums und der Stadtgemeinde sowie der katholischen Frauenbewegung fehlen rund 20.000 Euro im Jahresbudget. Geld- und Sachspenden sind daher sehr willkommen.

FAKTEN

Das Frauenhaus-Team berät auch telefonisch und ist rund um die Uhr erreichbar. Eine Aufnahme im Krisenfall ist jederzeit möglich. Selbstverständlich werden Frauen auch mit ihren Kindern aufgenommen. Notfallnummer: 02572/5088.

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