„Das Weinviertel zoamoist & heit“ – Umfangreiche Weinviertel-Ausstellung von Franz R. Kunz

Foto: Schönmann

Es gibt wohl kaum einen anderen Künstler, der es schafft, mit seinen Bildern eine derartige Begeisterung und Heimatverbundenheit für das Weinviertel auszulösen, wie es Franz Rudolf Kunz kann. In tausenden von Werken, Graphiken, Aquarellen und vielem mehr hat der bodenständige Weinviertler die Schönheiten unserer Region bildlich festgehalten. Die schönsten und auch die einfachsten Seiten: Kellergassen, Stadel, Felder, Bäume! Unter dem Titel „Das Weinviertel zoamoist & heit“ stellt der vielseitige Künstler zurzeit einen Auszug seiner umfangreichen Werke im Bildungshaus Schloss Großrußbach zur Schau. Rund 80 Werke, darunter auch ein dem Weinviertler Theodor Kramer gewidmeter und erstmalig präsentierter, 33 Bilder umfassender Zyklus unter dem Titel „Solange der Atem uns trägt – Gedanke und Bild. Ein Versuch“ können dort bestaunt werden.

Franz Rudolf Kunz:
„Er ist ein stiller Rebell, ein geselliger Mensch, voller Ideen und Tatendrang, der gerne andere Menschen im Kaffeehaus oder einfach nur auf der Straße beobachtet. Ein Mensch, mit dem wachsamen Blick für das Wesentliche, ein Künstler mit Herz für das Weinviertel, der fesselnde Bilder schafft, die an Stimmung und Farbkraft nicht zu übertreffen sind!“ Mit diesen treffenden Worten stellte Helga Zawrel, Dekanatsvertreterin im Bildungshaus Schloss Großrußbach, den Menschen und Künstler Franz Rudolf Kunz vor.

Franz Rudolf Kunz wurde 1946 in Garmanns bei Ladendorf geboren, wo er heute noch in einem originellen Haus mit deutschen und lateinischen Lebensweisheiten im Putz, Säuleneingang und Weinviertler Garten lebt. Er besuchte zunächst die Schule und Maler- und Anstreichhandwerkslehre in Mistelbach, wo er die Liebe zur Kunst schon von Kindheit an bei sich entdeckte, trotz eines Unverständnisses seiner Eltern. Nach seiner Lehrzeit arbeitete er in einem großen Wiener Malerbetrieb und machte mit 23 Jahren eine Aufnahmeprüfung an der privaten Kunstschule in Wien.

Von 1971 bis 1976 folgte ein Studium an der Universität für Bildende und Angewandte Kunst, wo der Weinviertler seine verschiedenen Techniken wie Öl, Aquarell, Lasur, Spachtel, Kupferdruck und vieles mehr perfektionierte. „Ich kenne seine große Mühe und seine Genauigkeit, mit der er seine Bilder gestaltet. Ob eingestürzte Mauern, vertrocknete Sonnenblumen, Weinviertler Stadel und Kellergassen oder morsche Baumstämme! Franz Rudolf Kunz hat den Mut, das Kaputte, das meist nicht Beachtete, das Verfallene und weniger Schöne zu zeichnen. Er ist der Künstler, der mit dem Herzen malt und das mit einer unglaubliche Geduld fürs Detail“, bestätigte Dechant Msgr. KR Walter Pischtiak in seiner Eröffnungslaudatio. „Und wer das erkennt, der weiß, dass dieser Kunz unbezahlbar ist!“

Aus familiären Gründen musste sich Franz Rudolf Kunz jedoch damals gegen seinen künstlerischen Drang entscheiden und seine künstlerischen Bedürfnisse zurückstellen. „Die Verantwortung seinen Kindern gegenüber stand ganz klar im Vordergrund! Außerdem konnte er sich so die Freiheit und Unabhängigkeit der Kunst erhalten“, wie Helga Zawrel schilderte. Was folgte waren 32 Jahre Arbeit als Beamter im Parlament.

Von Kunstkennern wird Franz Rudolf Kunz heute dem poetisch, symbolischen Naturalismus zugeordnet. In seinem Kopf schwirren noch viele Ideen, doch am liebsten arbeitet er in Ruhe und stille. Da ist er „am produktivsten“, wie er selbst sagt. Und daran können ihn auch die Folgen schwerer Unfälle nicht hindern.

Franz Rudolf Kunz ist ein Universalgenie der Kunst, der es gerade mit seinen Bildern versteht, den Betrachter für die Landschaft und für das Weinviertel zu begeistern. Mit seinen Ausstellungen war Franz Rudolf Kunz nicht nur in zahlreichen Gemeinden wie Mistelbach oder Großrußbach, sondern auch in unzähligen Städten, national wie international, vertreten und ist damit bereits ein Weltbürger. Peking, New York und Toronto zählen genauso dazu, wie erst kürzlich Ausstellungen in Mailand und London.

Warum inspirierte ihn gerade Theodor Kramer?

Diese Frage lässt sich am einfachsten an dessen Lebenslauf beantworten. Theodor Kramer wurde am 1. Jänner 1897 in Niederhollabrunn geboren und besuchte anschließend die Mittelschule in Wien. Nach einer schweren Verwundung im Ersten Weltkrieg war er seit 1931 freier Schriftsteller und im deutschen Sprachraum bekannt. 1939 flüchtete Theodor Kramer nach London und war dort von 1943 bis 1957 Bibliothekar in Südengland. In den 1950er Jahren vereinsamte er und wurde 1957 schließlich nach Wien zurückgeholt, wo er ein Jahr später, am 3. April 1958, in Wien starb. Theodor Kramer schrieb im Lauf seines Lebens an die 12.000 Gedichte und bewahrte sich ein Leben lang den Blick für das Dasein der Menschen am Rande der Dörfer, der Städte und der Gesellschaft. Seine Zuneigung zu den einfachen Menschen machte ihm zu einem politischen Dichter und zu einem Chronisten seiner Zeit.

Durch den Abend der Ausstellungseröffnung führte der Direktor des Bildungshauses Schloss Großrußbach Franz Knittelfelder, der als besondere Ehrengäste unter anderem auch den ehemaligen Präsidenten des Rechnungshofes und Kunz-Fan Dr. Franz Fiedler sowie Bürgermeister a.D. Reg.Rat. Alfred Weidlich begrüßen durfte. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom Bläserensemble Musikschule Weinviertel Mitte.

Öffnungszeiten:
Die Ausstellung ist bis Mittwoch, dem 1. Oktober, während der Öffnungszeiten des Bildungshauses Schloss Großrußbach zu sehen.

Nähere Informationen:
Bildungshaus Schloss Großrußbach
Tel.: 02263/6627
Internet: www.bildungshaus.cc

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.