Künstler im Weinviertel
Wo die mystischen Buschbergwesen leben
Jede der Tonskulpturen trägt Wesenzüge der Künstlerin. Ihre Keramikexponate bringen ihre Liebe zur Natur und ihre bis heute erhaltene kindliche Ader zum Ausdruck.
NIEDERLEIS. Spätestens jetzt zur Niederleiser Sommergaudi 2021, die noch bis 27.8. läuft, sind die Keramikarbeiten von Margit Stuckart ein Begriff. Mit ihrer Idee Teller zu formen und diese dann zu bemalen, hat sie eine der offenen Themenstationen besetzt. "Die Aussicht einen Teller selbst mit bunten Dingen aus Ton zu befüllen, oder ihn einfach nur mit Keramikfarben zu verzieren, hat die Kleingeneration begeistert. Die fertigen Exemplare können sich wirklich sehen lassen", zeigt sich die Keramikkünstlerin überzeugt von der Kreativität der Kinderschar.
Das "Thema Kind" ist auch, was ihre Arbeiten so einzigartig macht. "Ich lasse in meine kleinen, handgefertigten, mystischen Tonwesen mein kindliches Gemüt und das was mir diese karge Landschaft hier gibt, einfließen", sinniert die Künstlerin.
Kreativität als Begleiter
Ihr Wunsch eine Goldschmiedelehre zu machen, wurde der Künstlerin seinerzeit nicht erlaubt. Sie musste weiter zur Schule gehen und arbeitete nach ihrem Abschluss bis zum Ruhestand in eher konventionellen Wirtschafts- und Verwaltungsberufen. Ihren Hang zu handwerklicher Kreativität aber, hat sie zum Glück nie verloren.
Mit dem Bildhauer Harry Raab an ihrer Seite, fand Margit den Raum der ihr fehlte, um ihre Kreativität gänzlich ausleben zu können. Margit und Harry träumten vom eigenen Bauernhof, geworden ist es dann das gemeinsame Kunsthaus in Niederleis, wo Margits Tonexponate auch im Rahmen des „Offenen Atelierts 2021“, am Sonntag den 1. August zu sehen sind.
"Meine Skulpturen werden aus natürlichen Materialien hergestellt. Ich liebe es, den weichen Ton in meinen Fingern zu spüren und daraus meine kleinen Buschbergwesen zu formen, diese dann zu beseelen und mit guten Wünschen einem neuen Besitzer zu überlassen", gibt sich Margit zufrieden über ihre künstlerische Betätigung.
Naturkind
Als Kind ist Margit oft mit ihrem Vater, einem Förster, durch die Wälder gestreift. "Die Wochenenden verbrachte ich bei den Großeltern in Langenois, auf einem Grundstück mit 40 Marillenbäumen. Die machten zur Erntezeit viel Arbeit, luden aber auch zu herrlichen Kletterpartien ein. In den Sommermonaten begleiteten wir, meine sechs Geschwister, unsere Mutter und ich, unseren Vater immer wieder zu Vermessungsarbeiten in ganz Österreich. Wir waren in den urigsten Berghütten, ohne Strom, nur mit frischem Quellwasser vor der Türe, einquartiert. Es war ein freies, ungezwungenes, sehr prägendes Kinderleben, das auch meine heutige Naturverbundenheit erklär", schwelgt die Künstlerin in den schönsten Erinnerungen an ihre Kindheit.
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