Erbitterter Kampf gegen Frostnächte
Was früher alle vier bis fünf Jahre ein Thema war, begleitet heimische Obstbauern mittlerweile fast jährlich: der Frost.
BEZIRK. Der Frühling machte vergangene Woche eine Pause und bescherte uns auch im Bezirk Mistelbach kalte Nächte. Von Donnerstag auf Freitag hatte es etwa in Poysdorf minus 10 Grad. Sinken die Temperaturen zu sehr in den Minusbereich, könnten Obstkulturen, wie Marille und Weichsel, Schaden nehmen. Schutzmaßnahmen sind oft teuer und aufwendig. "Die Nachttemperaturen waren regional sehr unterschiedlich. Die Kälte gefährdete vorallem die Marillen in Poysdorf. Im Land um Laa war es deutlich wärmer. Der Weinbau ist derzeit vom Frost nicht betroffen, da die Knospen noch geschlossen und dadurch geschützt sind", so Bezirksbauernkammerobmann Roman Bayer.
Halbe Nacht geheizt
Im Obstgarten von Helmut und Natascha Zimmermann aus Oberkreuzstetten kamen zum Schutz der zarten Blüten Frostkerzen zum Einsatz. "Wir haben die halbe Nacht geheizt. Es gibt dennoch einen Schaden, aber der hält sich in Grenzen. Und auch wenn es jetzt wieder etwas wärmer ist, bis zu den Eisheiligen Mitte Mai gibt es noch keine Entwarnung für die Blüten und Früchte", so die Marillenbauern. Letztes Jahr war besonders schlimm: "Wir hatten einen Ausfall von 70 %, tendenziell muss man sagen, dass die Spätfröste immer häufiger werden."
Gefahr nicht gebannt
Doris und Josef Hartmann aus Gaubitsch stellten ebenfalls Frostkerzen in ihrem Obstgarten auf. "Die Kerzen, die etwa 7 Stunden brennen, bekämpfen den Frost durch die aufsteigende Wärme. Wir stehen allerdings erst am Beginn der Frostsaison, man darf nicht vergessen, dass es bis zur Reife der Marillen noch dauert. Die schon am Baum angesetzten Früchte sind jedoch noch frostempfindlicher als die Blüte", erzählen die beiden Landwirte.
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