Gaubitsch setzt auf Windkraft

Der Gemeinderat von Gaubitsch hat sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für ein Windparkprojekt in der Gemeinde entschieden. Bis zu sieben Windkraftwerke sollen zwischen den Gemeinden Gaubitsch und Gnadendorf in zwei bis drei Jahren entstehen. Das Projekt soll gemeinsam mit der Windkraft Simonsfeld umgesetzt werden. Die dafür notwendige Flächenwidmung macht der Gemeinderat von der Zustimmung der Bevölkerung abhängig.

„Wir sind überzeugt, dass Windkraft eine saubere und zukunftsweisende Energieform ist. Der Windpark ist positiv für die Umwelt, für die Energieversorgung und für unsere Gemeinde. Wir haben uns für die Windkraft Simonsfeld AG als Betreiber entschieden und setzen damit auf die sehr guten Erfahrungen anderer Gemeinden mit diesem renommierten Unternehmen aus dem Weinviertel. Die Meinung unserer Bürger ist uns wichtig. Daher werden wir die Bevölkerung am 4. Mai über das Projekt abstimmen lassen“, betont Bürgermeister Alois Mareiner und setzt auf eine klare Mehrheit für das Vorhaben.

Bis zu sieben Windkraftanlagen geplant
Höchstens sieben Windkraftwerke sind im Gebiet der Gemeinde auf dem Höhenzug zwischen Gaubitsch, Gnadendorf und Eichenbrunn realisierbar. Einige dieser Anlagen hängen von der Abstimmung mit Nachbargemeinden ab. In Gaubitsch wird der Windpark von einem Gaubitscher Gemeindebürger entwickelt: Georg Hartmann ist unter anderem Initiator des „Gaubitscher Stromgleiters“ und engagiert sich für die „Bühne Aktiv“. „Ein Projekt in meiner eigenen Gemeinde ist natürlich eine besondere Herausforderung. Ich freue mich schon darauf, bei mir zu Hause ein so wichtiges Projekt umzusetzen und werde natürlich mein Bestes für alle Beteiligten geben“, verspricht Georg Hartmann.

Windstrom für bis zu 15.000 Haushalte
Das Projektgebiet zwischen Gaubitsch und Gnadendorf verspricht jedenfalls gute Windverhältnisse. Die sieben Anlagen werden eine Strommenge produzieren, die dem Jahresbedarf von 15.000 Privathaushalten entspricht. Geplant sind moderne Windkraftwerke der Dreimegawattklasse. Auch die politische Symbolik ist Georg Hartmann wichtig: „Von Gaubitsch aus sieht man das Atomkraftwerk in Dukovany. Unseren Windpark wird man von Südmähren aus sehen – ein Zeichen für eine Veränderung der Energielandschaft“.

Von den nächst gelegenen Wohngebäuden halten die geplanten Windkraftwerke einen Mindestabstand von 1.350 Metern. „Das ist deutlich mehr als gesetzlich vorgeschrieben. So investieren wir in langfristig gute Beziehungen zu den Nachbarn“, betont Georg Hartmann. In Abstimmung mit der Gemeinde Gaubitsch wird zu dem gewidmeten Wohngebiet im Süden des Ortsrandes ein zusätzlicher Abstandspuffer eingehalten.

Bevölkerung stimmt am 4. Mai über das Projekt ab
Die Windkraft Simonsfeld wird die Gemeindebevölkerung umfassend informieren: „Wer Interesse hat und fit genug ist, kann mit uns eine Anlage besteigen. Wir werden auf einer eigenen Internetseite informieren und an jeden Haushalt eine ausführliche Informationsbroschüre versenden. Außerdem stehe ich ab 11. April jeden Freitag von 15 bis 18 Uhr im Gemeindeamt für alle Fragen zur Verfügung“, bekräftigt Georg Hartmann. Der Abstimmung am 4. Mai sieht er optimistisch entgegen.