Steig ein

Ich hab doch nur... kurz (mit Umfrage!)

Kurz war für 16 Niederösterreicher 2019 schon zu lange. Sie starben auf der Straße wegen einer Ablenkung.

BEZIRK MISTELBACH (ks). Jeder dritte Verkehrsunfall in Niederösterreich passiert, weil jemand hinterm Lenkrad abgelenkt ist: Die Kinder tollen auf der Rückbank herum, der Facebook-Status der Freundin ist einfach zu spannend und auf eine Whatsapp nicht gleich zu antworten ist einfach unhöflich.

Eine der größten Ablenkungen beim Autofahren ist das Tippen am _____?
Gewinnfrage #8

All das lenkt ab während man eigentlich sicher durch den Verkehr kommen sollte. Und doch ist die Sache ganz einfach: Jede Sekunde, die wir abgelenkt sind, fährt unser Auto bei 100 km/h ganze 28 Meter weiter. Doch noch immer gilt Unachtsamkeit am Steuer als Kavaliersdelikt. Ein Kavaliersdelikt, das allein in Niederösterreich im vergangenen Jahr 16 Menschenleben gekostet hat. Wir haben uns im Bezirk umgehört, welche „Nebenbeschäftigungen“ beim Autofahren weit verbreitet sind.

Fokus Straße

Die Mistelbacher gestehen sich ein paar Sünden durchaus ein. So wird gerne mal eine Whatsapp Nachricht an der Ampel beantwortet oder der Lidstrich nachgezogen. Die Suche nach dem Feuerzeug ist mindestens genau so gefährlich, wie jene nach dem Weg, tippt man das Ziel bereits während der Fahrt ins Navi ein. Für den Lenker eines Fahrzeugs muss diese Tätigkeit absolute Priorität haben, auch wenn zunehmender Komfort in den Fahrzeugen, wie Tempomat oder Sensoren, das Fahren erleichtern sollen. Die Verantwortung nehmen sie einem aber nicht ab.

Unfallstatistik Niederösterreich

In Summe ist die Unfallursache Unachtsamkeit oder Ablenkung mit 31,4 Prozent weiter die häufigste aller Unfallursachen österreichweit (2019).
Bei den Verkehrstoten hingegen kamen mit 24,8 Prozent geringfügig mehr Personen wegen nichtangepasster Geschwindigkeit ums Leben. Unachtsamkeit oder Ablenkung folgt mit 24 Prozent an zweiter Stelle.