Seepark Mistelbach
Leise bröselt die Mauer
Es wird nicht ruhig rund um den Mistelbacher Seepark. Jetzt melden sich die Anrainer.
MISTELBACH. Es rieselt, es bröselt, manchmal sind die Steine kleiner, manchmal größer. "Mittlerweile ist das Loch zwischen Mauer und Absturzgeländer so groß, dass locker ein Kinderkopf durch passt" warnt Heidi Schön. Die Mistelbacherin grenzt mit ihrem Grundstück an jenes des Seeparks. Im Zuge der Errichtung wurde für die Seepark-Anlage die schräge Ebene abgegraben. Zur Sicherung der nun entstandenen Geländekante und um ein Abrutschen des Grundstückes von Heidi Schön zu verhindern, einigte man sich eine Stützmauer mit Natursteinen zu errichten.
Was Anfangs optisch schön war, zerfällt nun zusehends. Bereits im Sommer 2017 machte Heidi Schön zum ersten Mal den Seepark-Betreiber sowie die Gemeinde darauf aufmerksam, dass hier etwas nicht stimmt. Steine waren auf den unter der Stützmauer befindlichen Parkplatz herabgefallen. "Man stelle sich vor da sind Passanten unterwegs und ein Stein fällt ihnen auf den Kopf", ist Heidi Schön besorgt.
Aussitzen
Einmal antwortete der damalige Geschäftsführer der Seepark Waldstrasse Errichtungs GmbH Alois Burian auf die zahlreichen Beschwerden von Frau Schön. Ein Sachverständiger sei vor Ort gewesen und sei zu dem Schluss gekommen "dass es sich hier um eine Ausführungsform handelt, welche auch bei vielen anderen Steinschlichtungen ausgeführt wurde." Das Gutachten bekam Frau Schön aber nie zu sehen. Auf weitere Anfragen hüllte sich Alois Burian in Schweigen. Auch auf eine Antwort seines Partners, der nun die Geschäfte übernommen hat, Friedrich Woditschka wartet Heidi Schön bis jetzt vergebens. Friedrich Woditschka war für eine Stellungnahme für die Bezirksblätter nicht erreichbar.
Bauträger in die Pflicht
Seitens der Gemeinde hat man Verständnis für die Lage der Mistelbacherin. Ein Lokalaugenschein 2018 ergab, dass die Mauer statisch unbedenklich sei. Auf Anfrage der Bezirksblätter war man nochmals vor Ort. Gefahr für Passanten konnte keine festgestellt werden. Nichts desto trotz sieht Vizebürgermeister und Bauausschussvorsitzender Christian Balon Kommunikationsbedarf seitens der Bauträger: "Die Gemeinde kann in privatrechtlichen Anliegen nicht Richter spielen. Die Bauträger sind angehalten die Kommunikation mit ihren Käufern und Anrainern angemessen zu gestalten und Beschwerden nicht auf Kosten der Öffentlichkeit auszutragen."
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