Gerasdorfer Schotterabbau
Neos fordern Naherholung statt Kiesgrube
Fruchtbare Grün- und Ackerflächen in Gerasdorf müssen erhalten bleiben, fordern die Neos.
GERASDORF. Staubige Zeiten sehen die Pinken auf Gerasdorf zu kommen. Das gerade erst geplante Naherholungsgebiet Drei-Anger stehe vor dem Aus, würde das Schottegrubenprojekt zwischen Gerasdorf und dem Föhrenhain Realität. 88 Hektar sind als Kiesabbaugebiet gewidmet. "Eine Lösung im NÖ-Landtag sei zuletzt verhindert worden, da sich die ÖVP gegen eine Änderung der Raumordnung ausgesprochen hatte", erklärt der Gerasdorfer Neos-Gemeinderat Benjamin Scepka.
Wasser aus Marchfeldkanal
Die Firma Kovanda reichte ein Projekt mit 4,9 Hektar ein und sieht sich der geschlossenen Ablehnung des Gerasdorfer Gemeinderats und nun mit massiven Vorwürfen der Neos konfrontiert. Für Neos-Umweltsprecherin und Landtagsgeordneter Edith Kollermann ist die Vorgangsweise des Betreibers in Gerasdorf mehr als fragwürdig: „Die Fläche für die Schottergrube gerade so weit zu reduzieren, dass keine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist, ist nicht in Ordnung. Zumal offenbar geplant ist, Wasser zum Waschen des Schotters aus dem Marchfeldkanal zu entnehmen. Aus landwirtschaftlicher Sicht und aus Umweltschutzgründen ist das fatal.“
Vorwürfe die man beim der Firma Kovanda so nicht stehen lassen möchte: "Eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung ist erst ab 20 Hektar durchzuführen. Die fünf Hektar stellen die sogenannte Bagatellschwelle dar, unter der keinesfalls eine UVP durchzuführen ist." Den Marchfeldkanal definiert man im Hause Kovanda als "Mehrzweckanlage, die für alle da ist". "Das Projekt Eva1 sieht maximal 0,019 Prozent der Gesamtwassermenge-Entnahme vor. Zum Waschen des Schotters wird eine innovative Technologie eingesetzt: die Feinsandrückgewinnung mit Kammerfilterpresse. Das bedeutet über diese Technologie eine Wasserersparnis von ca. 80-85 Prozent", erklärt Birgit Kraft-Kinz, Sprecherin der Firma Kovanda.
Wirtschaftswunder
Kritisch sehen die Neos auch die veraltete Entscheidung zur Raumordnung. „Das Gebiet ist zu Zeiten des Wirtschaftswunders Österreichs als Eignungszone bestimmt worden. Damals hat es hier aber noch ganz andere Voraussetzungen gegeben, weil Gerasdorf noch kein Siedlungsgebiet des Wiener Umlandes war. Es braucht daher unbedingt eine Neubewertung“, ist Landtagsgeordnete Edith Kollermann klar in ihrer Forderung.
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