Bauplatzlotterie
Drei Plätze an einen Gemeinderat

In Wolkersdorf wurden 13 Baugründe verlost. | Foto: Wüstenrot
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WOLKERSDORF (ks). Die Optik schaut wirklich nicht gut aus. Gleich dreimal fällt der Name einer Familie bei der Vergabe der überaus beliebten geförderten Bauplätze in Wolkersdorf. Noch dazu ist es kein Unbekannter, handelt es sich bei einem der drei Haushalte um einen Gemeinderat, dessen Schwester und seine Mutter.
Die oppositionelle ÖVP erhebt schwere Vorwürfe und zieht sogar aus der Gemeinderatssitzung aus. In einer Aussendung via Facebook schreibt sie: "Die Zukunftspartnerschaft von Dominic Litzka steht für das Eigeninteresse ihrer Mandatare." Es steht der Vorwurf im Raum, man habe sich hier gegenseitig Vorteile bei der Vergabe verschafft.

Dominic Litzka | Foto: Team Wolkersdorf – ÖVP

In der Zukunftspartnerschaft will man das nicht so auf sich sitzen lassen. Erstmals in der Geschichte der Stadt wurden die Bauplätze in einer live im Internet übertragenen Verlosung, die notariell beaufsichtigt wurde, vergeben. Die rund 160 Bewerber für die insgesamt 13 zu vergebenen Plätze waren in drei Töpfe aufgegliedert. Zwei Drittel der Plätze wurden unter Wolkersdorfern mit Kindern unter 18 Jahren vergeben. Im Topf 2 befanden sich Wolkersdorfer ohne Kinder. Die dritte Gruppe – externe Bewerber – wäre nur zum Zug gekommen, hätten sich nicht in den ersten beiden ausreichend Käufer gefunden.
Bürgermeister Dominic Litzka wehrt sich gegen die massiven Vorwürfe der Opposition: "In ganz Niederösterreich git es keine so transparente Vergabe wie in Wolkersdorf."

Rücktritte

Wie konnte es jetzt dazu kommen, dass drei der 13 Plätze von einer Großfamilie erworben werden? Ein Los fiel tatsächlich direkt auf ein Mitglied der Familie. Bei den beiden anderen kam es zu mehreren Rücktritten vorgereihter Bewerber. Die Gründe dafür reichen von "doch zu teuer" bis zu "den Platz wollte ich nicht."
Ganz so spontan kam die Entrüstung der ÖVP aber dann doch nicht. Der Verkauf der ersten beiden Plätze wurden bereits in einer vorhergegangenen Sitzung an die Familie beschlossen. Im Ausschuss stimmte die ÖVP dafür auch den dritten Bauplatz an den selben Familiennamen zu vergeben.

Korrekt und transparent

Im Notariat Dr. Johann Friedschröder & Partner ist man über die Vorwürfe seitens der ÖVP empört. "Ich kann zweifelsfrei bestätigen, dass der Prozess der Verlosung der Bauplätze des neuen Siedlungsgebietes in Kirchbergen von mir ausschließlich gemäß den Vorgaben des Gemeinderates der Stadtgemeinde Wolkersdorf durchgeführt und begleitet wurde. Der gesamte Verlosungsvorgang ist korrekt und transparent abgelaufen. Die Lose der einzelnen Bewerber wurden von mir persönlich vor der Ziehung kontrolliert und erfolgte die Verlosung anonym und vor laufender Kamera mit Livestreamübertragung im Internet. Zu keinem Zeitpunkt gab es Absprachen, Bevorzugungen, Interventionen oder auch nur versuchte Einflussnahmen, den Verlosungsvorgang zu manipulieren.
Sollten wahrheitswidrige gegenteilige Behauptungen aufgestellt werden, werden wir nicht zurückstehen, diese mit rechtlichen Mitteln zu bekämpfen um Ruf und Ansehen des gesamten notariellen Berufstandes sowie meiner Person zu schützen", erklärt Markus Rohrer, Notarpartner und Substitut.

In Wolkersdorf wurden 13 Baugründe verlost. | Foto: Wüstenrot
Dominic Litzka | Foto: Team Wolkersdorf – ÖVP

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