Kurzparkzonen
Gerasdorfer Antwort aufs Parkpickerl
GERASDORF. Gerne hat man diesen Schritt nicht gesetzt, aber durch die Verlagerung der Parkproblematik von Wien nach Niederösterreich waren die Umlandgemeinden unter Zugzwang geraten. Gerasdorf präsentiert nun sein Modell. Vier Kurzparkzonen sollen vor allem die dort Wohnenden vor der Blechlawine schützen. Zumindest in den Zonen 1 und 3 geht es darum, den dort Lebenden einen Parkplatz zu sichern, beziehungsweise in der Zentrumszone all jenen, die einen Amtsweg oder Besorgungen erledigen wollen, die Möglichkeit auch ortsnah kurz zu parken zu garantieren.
Die anderen beiden Zonen teilen sich eine direkte Grenze zu Wien. Erste Evaluierungen zeigen, dass jetzt vor allem benachbarte Wiener die gratis Flächen nutzen. Ein interessantes Phänomen ist auch, dass auch gerne der private Pkw gegen den Firmenwagen getauscht wird.
Mit 20. April tritt die Kurzparkzonenregelung in diesen vier Bereichen in Kraft – zumindest auf den Gemeindestraßen. Bei den beiden Abschnitten, die unter Landeskompetenz stehen, wird man noch bis Ende Mai warten müssen. "Wir haben uns aber die Möglichkeit offen gelassen im Bedarfsfall nachzujustieren", verrät Verkehrsstadtrat Manuel Schneider. Dabei soll und wurde auf das Feedback der Bürger Rücksicht genommen.
Da aber das beste Gebot ohne Kontrolle wenig Wert hat, wurde eine Wolkersdorfer Überwachungsfirma engagiert. "Die ersten drei Tage werden noch Verwarnungen hinter die Windschutzscheibe geklebt, dann werden es Strafzettel", erklärt Schneider.
Ausnahmeregelung
Anrainer, Betriebe sowie Pflegedienste, Rauchfangkehrer oder Elektriker können sich bei der Stadtgemeinde eine Ausnahmegenehmigung ausstellen lassen. Für die ersten beiden Gruppen ist diese aber auf eben jenen Standortbezogenen Kurzparkzonenbereich beschränkt und gilt nicht für alle vier. "Das würde dem Gleichheitsprinzip widersprechen und ist rechtlich nicht gedeckt", weiß der Verkehrsstadtrat.
Verkehrsknoten Gerasdorf
Parkplatzreglementierungen sind aber nur Symptombekämpfung, weiß auch Bürgermeister Alexander Vojta. Will man den Verkehr tatsächlich verringern, so braucht es ein verbessertes öffentliches Angebot. Vojta bringt dafür seine Idee, die bereits im Gemeinderatswahlkampf 2019 für Aufsehen sorgte, ins Spiel: Aus dem G3 soll ein Park & Ride Verkehrsknoten werden. Angebunden an einen Nebenzweig der S2 und/oder einer Verlängerung der Straßenbahnlinie aus Stammersdorf, kann man den Verkehr vor der Stadt auf Öffis verlagern.
Gespräche mit der Stadt Wien, sowie Niederösterreichs Verkehrslandesrat Schleritzko gab es dazu bereits. Mit einer raschen Umsetzung rechnet Vojta aber nicht. Doch steter Tropfen holt den Stein.
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