Niederleis wie's früher war
Gehörte man nicht zum alteingessenen Bauernstand, der es ohnehin schwer genug hatte, fehlte es an allem um satt zu werden, berichtet der gebürtige Niederleiser Herbert Biswanger, der bis 1940 mit seiner Großfamilie da gelebt hat.
Lange Fußmärsche, zum Bahnhof Ladendorf mußten zurück gelegt werden, um nach Wien zu kommen und dort die kargen Ackerfrüchte feil zu bieten, die im Hof angebaut wurden. Ein hartes Los, mit all den Tücken, die Jahreszeiten zu bieten hatten. Aber man war nicht alleine, die Großeltern, Eltern und Geschwister, alle haben mitgezogen.
Gemeinsam fiel die Armut nicht so schwer.
Bei Regenwetter glich die Hauptstraße einer Lehmspur, da blieb man dann im Haus Nr. 170. In der Kuchl, die durch einen Gang zum Hof vom Schlafzimmer der Eltern getrennt war, hier wartete man ab bis die Sonne wieder raus kam.
Im Frühling des Vorjahres, hat Herr Biswanger sein Geburtstagsessen zum 86sten, beim Wirten von Niederleis zelebriert.
Er hat nicht schlecht gestaunt, wie sehr sich dieser Ort entwickelt hat und lies in Gesellschaft seiner Tochter viele seiner alten Geschichten vom Stapel.
Ein Highlight war dann noch die Fahrt auf den Oberleiserberg - ganz rauf- keiner wußte, ob man das darf - gefragt hätte man ja...!
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