Aus dem Keller ins Museum
Das Haus der Geschichte braucht Hilfe und sucht Ausstellungsstücke aus dem Bezirk Mistelbach.
Während in Wien seit Jahrzehnten über den Bau eines Hauses der Geschichte gestritten wird, werden in Niederösterreich Nägel mit Köpfen gemacht. Im Sommer 2017 eröffnet das Haus der Geschichte im Landesmuseum Niederösterreich. Bis zum 31. Mai werden noch Sammlerstücke und Alltagsgegenstände aus den Jahren 1918 bis 1938 gesucht. Dass der Bezirk Mistelbach in den Jahren eine bewegte Zeit durchgemacht hat, haben die Bezirksblätter von Experten in Mistelbach erfahren.
Fürstliche Gegenwart
Der Name Liechtenstein ist heute noch im Bezirk verankert. Wilfersdorf kann als „Stammschloss der Familie Liechtenstein“ bezeichnet werden, das seit 1436 im Besitz der Familie ist. "So gut wie jeder Ort in der Region hat einen Liechtenstein-Bezug in der Ortschronik", unterstreicht Hans Huysza die Bedeutung der Fürstenfamilie. Grundsätzlich könnte er sich gut vorstellen, eine Leihgabe seines Museums im Haus der Geschichte zu präsentieren: "Ein Grenzstein mit dem Liechtenstein’schen Wappen würde sich gut eignen."
Repliken in alle Welt
Wertvolle Museumsarbeit leistet der Bernhardsthaler Werner Schmid. Durch seine Elefantidenmodelle (Mammuts, Mastodons etc.) hat er sich in der internationalen Museumsszene einen Namen gemacht. Mittlerweile hat er mehrere Hundert Modelle für Museen rund um den Globus gefertigt. Friedl Stratjel, der örtliche Historiker, erzählt, dass wertvolle Stücke aus der Zeit der Ersten Republik in anderen Museen zu sehen sind. "Da sind sicher einige Schmankerl für das Haus der Geschichte dabei." Sie zurückzubekommen erfordert allerdings einiges an bürokratischem Aufwand.
Schwarzes Gold
Neben der Landwirtschaft prägte die Förderung von Erdöl die Geschichte des Landstriches. Erste Schritte in diese Richtung wurden in den 1930ern von der RAG und einem Konglomerat kleinerer Förderer unternommen. "Schon in der Zwischenkriegszeit wurden Arbeitskräfte aus der Region beschäftigt", erklärt Benjamin Steininger, Projketleiter vom "Rohstoff-Geschichte". "Viele Schätze zu diesem Thema sind dazu in Stadt- und Heimartmuseen erhalten oder in Privatbesitz."
Karina Seidl/Brigitte Ertl
Museum sucht die Superstars im Keller
Bis 31. Mai gibt es im Landesmuseum Niederösterreich jeden Samstag eine besondere "Castingshow". Gesucht werden die "Superstars" fürs neue Haus der Geschichte. Landeschef Erwin Pröll stellte die Aktion vor: „Wir suchen Objekte aus der Zeit der Ersten Republik von 1918 bis 1938, die das Schicksal und die Geschichten einzelner Menschen erzählen.“ Wer also am Dachboden oder im Keller einen potenziellen Star für die Schau hat, kann sein Fundstück bis Ende Mai jeden Samstag von 10 bis 16 Uhr ins Landesmuseum bringen und von Experten begutachten lassen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.