Didi Sattmann läßt Banausen hochleben
Aktuelle Ausstellung im Barockschlössl des Kunstvereines Mistelbach widmet sich Porträt Fotografie und Papier.
MISTELBACH (gdi). "Es kommt auf den richtigen Zeitpunkt an," erklärt Franz J. Schwelle, Leiter des Kunstvereines Mistelbach, in seiner Eröffnungsrede der 4. Ausstellung des Kunstvereines. "Vor Jahren schon gab es Versuche, die Bilder des Fotokünstlers Didi Sattmann zu präsentieren, und jetzt ist es glücklicherweise so weit." Sattmann stellte gemeinsam mit Künstlerkolleginnen Christine Maringer und Elena Hochmeister seine Werkschau aus mehreren Jahrzehnten vor. Da blickten aus meist schwarz-weiß Bildern trotzige, schelmische oder abgeklärte Gesichter von bekannten und unbekannten Persönlichkeiten in die Betrachteraugen und zeugen vom Vertrauen in den Fotografen. In einer Performance "Hommage an den Banausen" stellt Sattmann den Sinn von Kunst in Frage und regte zum Nachdenken an: Kunst hat keinen Zweck, Kunst ist Sache des Herzens. Kunst ist haltbar gemachte Zeit.
Kein Starfotograf, sondern Mensch im Mittelpunkt
Die fotografischen Porträts Sattmanns zeichnen sich durch große Nähe zum Menschen aus und er lässt sich gern den Auspruch gefallen: "Du bist gar kein Starfotograf, du nimmst ja den Menschen wahr." Seine Aufnahmen entstehen zu vereinbarten Anlässen oder auch spontan. "Gelungen ist ein Porträt, wenn es mir und der porträtierten Person gefällt, zusätzlich ist mir wichtig wenn es mehr Auskunft gibt als bloß über die Äußerlichkeit," erklärt Sattmann seinen Qualitätsanspruch.
Ausstellungspartnerin Christine Maringer gibt ihren Papier Kunstwerken ungewohnte Struktur und kombiniert diese mit Karton oder Fundstücken zu neuen Einheiten mit Symbolkraft. Die lesebegeisterte Papierrestauratorin schreibt beispielsweise lange Texte auf Japanpapier ab und fältelt dieses in unzähligen Varianten. "Meine Welt ist schon immer Papier und Schrift gewesen," so die Künstlerin. Beeindruckt von der Ausstellung zeigten sich Alexandra Schantl, künstlerische Leiterin Zeit Kunst Niederösterreich, Kulturstadtrat Mistelbach Klaus Frank, Leiter Nitsch Museum Michael Karrer und Leiter der Landesausstellungen sowie Schallaburg Kurt Farasin.
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