Der Kampf ums Überleben
Heeres-Reform: Das Match um den Kasernenerhalt in Niederösterreich ist angepfiffen
MISTELBACH. Der Rotstift ist derzeit der erbarmungslosete Feind des Bundesheeres. Das Finanzministerium fordert Einsparungen, das bekommt nun auch die Kaserne Mistelbach zu spüren. "Die Aufklärungseinheiten sollen strategisch neu strukturiert werden, welche derzeit in Mistelbach und Horn stationiert sind", sagt FSG-Vorsitzender Waldviertel-Süd Josef Wiesinger. Das Match um den Kasernenerhalt zwischen Horn und Mistelbach ist angepfiffen. Hauptargument für den Heeresstandpunkt ist in beiden Fällen auch ein wirtschaftliches. Mistelbach hat eine gute Arbeitsplatzsituation im Gegensatz zum Waldviertel und daher zu wenig Bewerber für den Beruf Soldat.
Wirtschaftsfaktor Heer
"Diese Tatsache wird großzügig ignoriert. Im Speckgürtel rund um Wien ist die Bewerbung zum Berufssoldaten nicht gefragt. Die Waldviertler sollen trotzdem wieder einmal das Nachsehen haben, obwohl geblockte Kraft rund um den Truppenübungsplatz Allentsteig eine enorme Kosteneinsparung bringen würde", führt Wiesinger ins Treffen. Herwig Graf, Offizier für Öffentlichkeitsarbeit der Kaserne Mistelbach, will von Schließungsgerüchten nichts wissen: "Diese Nachricht würde uns aus heiterem Himmel treffen, wir wissen bisher nichts darüber." Auch die Tatsache, dass die Bolfras-Kaserne, die einzige in den beiden großen Bezirken des Weinviertels Mistelbach und Gänserndorf ist, spricht für den Erhalt der Stellung im Osten.
"Wir sind davon überzeugt, dass wir die besseren Chancen haben, das Gefecht gegen Horn würden wir gewinnen", ist sich Graf sicher, gute Karten im Strategiespiel in der Hand zu haben.
Die Entscheidung wird Verteidigungsminister Gerald Klug am 3. Oktober verkünden. Bis dahin heißt es ausharren. M. Kraft/K. Seidl/H. Schwameis
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