SPÖ Frauen unterstützen Frauenvolksbegehren
GAWEINSTAL. Die Arbeit der SPÖ-Frauen wird wahrgenommen. Das zeigte das Ergebnis der Landtagswahl: In Gemeinden, in denen eine aktive Frauengruppe arbeitet, hat die SPÖ überdurchschnittlich gut abgeschnitten. „Das hängt wohl damit zusammen, dass die SPÖ-Frauen eine glaubwürdige Familienpolitik vertreten und die richtigen Worte nden“, sagte Bezirksfrauenvorsitzende Claudia Musil bei einer Bezirksfrauenvorstandssitzung in Gaweinstal.
Frauenvolksbegerehen
Im Mittelpunkt dieser Sitzung stand jedoch das Frauenvolksbegehren. Dazu ist Bundesfrauenvorsitzende NR Gabi Heinisch-Hosek gekommen, um ein Referat für das unabhängige Volksbegehren zu halten, das von der SPÖ aber tatkrä ig unterstützt wird, da es viele Punkte enthält, für die SPÖ-Frauen seit vielen Jahren eintreten. „Die jetzige Männer-Regierung ist für Strafen, Zucht und Ordnung, hat ein völlig überholtes Frauenbild. Daher müssen wir Frauen gerade jetzt unsere Stimme erheben und dürfen es nicht zulassen, zurück in die 70er-Jahre katapultiert zu werden“, warnte Gabi Heinisch-Hosek. Das erste Frauen-Volksbegehren erhielt 644.000 Unterschriften – jetzt sollte es mehr werden, um ein deutliches Signal zu senden.
Die wichtigsten Forderungen des Volksbegehrens fasste Heinisch-Hosek so zusammen.
- Männer nehmen die Karenz nicht wahr, weil sie Angst haben, dass ihr Job dann weg ist. Frauen sind umgekehrt gezwungen, in Teilzeit zu arbeiten. Vor allem Alleinerzieherinnen kommen so aber nicht auf ausreichende Beitragsjahre – ihnen droht die Altersarmut.
- Frauen sollen die Hälfte der Listenplätze auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene belegen - genauso wie bei den leitenden Positionen in Unternehmen. „Das steht uns zu“, betont NR Heinisch-Hosek.
- Abgelehnt wird die 60-Stunden-Woche, weil dann für die Familie überhaupt keine Zeit mehr bleibt. Einkommensunterschiede von 20 Prozent für den selben Job darf es nicht geben. Daher werden transparente Gehälter gefordert, die man dann auch vergleichen und hinterfragen kann. Obendrein sollte die Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden gesenkt und nicht auf 60 Stunden erhöht werden!
- Die Arbeit der Frauen muss höher bewertet werden: Warum ist die Pflege eines Menschen nur einen geringeren Stundenlohn wert, als Männerarbeit auf einer Baustelle oder in der Industrie?
- Armut muss noch stärker bekämpft werden. In Österreich leben300.000 Leute allein mit den Kindern - 90 Prozent davon sind
Frauen. Ohne Sozialleistungen können diese nicht überleben,
weil sie einen Teilzeitjob haben und die Nachmittagsbetreuung im
Kindergarten zu viel kostet. Und wenn sie dann auch noch dem
Unterhalt vom Ex nachlaufen müssen, schnappt die Armutsfalle zu. Der Staat soll schneller in Vorlage treten!
- Wahlfreiheit ermöglichen: Einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz schaffen. Gratis Mittagessen und kostenlose Nachmittagsbetreuung. Die Wahl hat man aber nicht, wenn das alles viel Geld kostet.
- Die Zuordnung der Geschlechter beenden: Sexistische Werbungen verbieten, Buben und Mädchen nicht in Schubladen stecken - es gibt auch Mädchen die blau mögen und Buben die rosa Hemden tragen!
- Sexuelle Bildung und Aufklärung in den Schulen verbessern. Aufklärung dürfen wir nicht dem Internet überlassen, sondern müssen mit Verantwortung rangehen. Alle Themen besprechen - auch Schwangerschaftsabbruch usw. Verhütung, die kostenlos sein sollte, denn viele junge Frauen können sich die Pille nur schwer leisten.
- Gewaltbereich: Nicht nur Fraueneinrichtungen ausbauen sondern auch mit Burschen und Männern über ihr Verhalten reden und mehr Therapie anbieten. Über höheres Strafmaß zu reden, ist der falsche Weg. Vor allem auch den Asylantinnen näher bringen, dass Frauen bei uns Rechte haben.„Das sind alles Anliegen, die man unterschreiben kann
- auch wenn man mit dem einen oder anderen Punkt vielleicht nicht ganz einverstanden ist. Aber es geht um das Gesamtanliegen. Daher die Bitte: Unterschreiben gehen, es geht um unser Gesellschaftsbild, um unsere Rechte, um unsere Selbstständigkeit und unser Selbstverständnis in der Gesellschaft “, betonte Nationalratsabgeordnete Gabi Heinisch-Hosek.
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