Verein der Kehlkopflosen feierte

vlnr. Peter Maly (Schriftführer VKÖ), Ehrenobmann des VKÖ Primarius Dr. Robert Pavelka, Obfrau VKÖ Edeltraud Maly, Oberarzt Dr. Thomas Schmal (Wien)
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  • vlnr. Peter Maly (Schriftführer VKÖ), Ehrenobmann des VKÖ Primarius Dr. Robert Pavelka, Obfrau VKÖ Edeltraud Maly, Oberarzt Dr. Thomas Schmal (Wien)
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30 Jahre VKÖ und 20 Jahre NÖ-Landesverein

Am 5 September 2015 feierte der Verein der Kehlkopflosen Österreichs (VKÖ) zusammen mit dem Niederösterreichischen Verein der Kehlkopflosen sein 30 jähriges Bestehen und das 20 jährige Jubiläum der Niederösterreicher. Dazu hatte der VKÖ zu einem Jubiläumsfest in Brunn am Gebirge in das Hotel Hlavacek geladen. Peter Maly, der Schriftführer des VKÖ schilderte in seiner Festansprache ausführlich die Schwierigkeiten mit denen sie jahrelang zu kämpfen hatten und die Erfolge, die sie erringen konnten. Anfang der 90er Jahre gab es keine Versorgung der Betroffenen mit Hilfsmitteln, keine Kostenübernahme der Hilfsmittel durch die Krankenversicherer, keine adäquaten Rehabilitationsmöglichkeiten und kein ausreichendes Wissen der Pflegekräfte in der Behandlung und der Betreuung von Menschen nach Kehlkopfoperationen. Seither haben die Vereine und besonders die Obfrau Edeltraud Maly, die selber von Kehlkopfkrebs betroffen war, und ihr Mann Peter Maly sich für eine bessere Versorgung und Betreuung der Kehlkopfoperierten eingesetzt und verdient gemacht. Heute werden die Hilfsmittelkosten von den Krankenversichern getragen, werden die Betroffenen direkt vor und nach der Operation in die Anwendung der benötigten Hilfsmittel eingeschult, gibt es ein Anschlussheilverfahren für Menschen nach Kehlkopfoperation in der Klinik Alpenland in Bad Reichenhall, werden die Kosten für das Wassertherapiegerät übernommen und sind die Fachkräfte, die die Betroffenen betreuen, geschult und versiert im Umgang mit Menschen nach der Operation am Kehlkopf. Peter Maly wies darauf hin, dass er und seine Frau alleine in den Jahren 1997 bis 2014 842 Erstgespräche mit Patienten führten, 140 Vorträge an Krankenpflegeschulen und Kliniken gehalten haben, zirka 4000 Personen aus den verschiedenen Fachgebieten geschult haben, 282 Erstausstattungssets an Patienten abgaben und 22 Wassertherapiebeauftragte einschulten. In den 19 Jahren wurden zirka 23.750 Betreuerstunden geleistet und mit dem PKW 112.477 Kilometer sowie mit der Bahn 83.082 Kilometer zurückgelegt. Heute gibt es nicht nur den VKÖ, sondern auch neben dem NÖ-Landesverein Vereine in der Steiermark, Burgenland, Wien, Tirol, Salzburg. In Oberösterreich gibt es eine Gruppe, die aber kein Verein ist.

Edeltraud Maly wies dann in ihrer Festrede darauf hin, dass ihr Motto immer war „Ich kann, Ich muss und Ich will leben“. Unter dieser Sichtweise schilderte sie die Probleme eines Menschen nach Kehlkopfoperation aus Sicht der selbst Betroffenen. Sie zeigte auf, wie man diesen Kampf gewinnen kann und wie man trotz der Beeinträchtigung dann immer noch ein erfülltes Leben führen könnte.
Alle nachfolgenden Festredner wiesen auf die hohen Verdienste des Ehepaares Maly hin und betonten, dass es ohne deren unermüdlichen Einsatz nie zu diesen Erfolgen und dieser heutigen guten Versorgung und Betreuung der Betroffenen gekommen wäre.

Ehrenobmann Primarius Dr. Robert Pavelka betonte in seiner Rede, was sich alles in seiner Zeit als Primarius an dem Landeskrankenhaus Wiener Neustadt für die Kehlkopfoperierten zum Guten geändert hat.

Der Bürgermeister von Brunn am Gebirge Dr. Andreas Linhart betonte, dass nach seinem Empfinden „nicht sprechen können etwas ganz Schreckliches ist“ und er dem Ehepaar Maly für ihr unermüdliches Engagement für die Menschen nach Kehlkopfoperation danken würde.

Der Geschäftsführer von der Klinik Alpenland in Bad Reichenhall Karsten Steinbrück berichtete, dass seit den 90er Jahren schon 444 Rehabilitationsaufenthalte von österreichischen Patienten erfolgt sind. Dies hätte inzwischen auch dazu geführt, dass sie für die österreichischen Patienten auch österreichisches Betreuungspersonal eingestellt hätten. Auch er dankte dem Ehepaar Maly für ihren unermüdlichen Einsatz für diese Möglichkeit der Rehabilitation für österreichische Patienten in einer deutschen Reha-Klinik.

Primarius Dr. Heinz Jünger von dem Landeskrankenhaus Krems an der Donau dankte Malys besonders für die schnelle und unbürokratische Hilfe bei der Betreuung von Klienten vor und nach der Operation.

Oberarzt Dr. Thomas Schmal von dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien merkte in seiner Rede an, dass sich zwar vieles zum positiven entwickelt hätte, es aber immer noch genügend zu tun gäbe.

Die Redner der Landesvereine Salzburg (Franz Engl) und Steiermark (Ernest Leitner) und Niederösterreichs betonten die gute Zusammenarbeit mit dem VKÖ und dem Ehepaar Maly und wiesen auch auf die großen Verdienste der Malys in der Vereinsarbeit und der Betreuung der Betroffenen hin.

Andreas Peters (Verfasser dieses Artikels), damals für eine Firma tätig, die Hilfsmittel für Kehlkopflose anbot, und der sich zusammen mit dem Ehepaar Maly in den 90er Jahren für eine Kostenübernahme dieser Hilfsmittel einsetzte, betonte, dass ohne den Einsatz des Ehepaar Maly eine Listung der Hilfsmittel für Kehlkopflose viel länger gedauert hätte und weitaus schwieriger gewesen geworden wäre. Er verwies darauf, dass er auch heute noch in diesem Bereich der Hilfsmittel für Menschen mit sprachlichen Beeinträchtigungen tätig sein würde, indem er sich als Schriftführer für den Verein Wieso derzeitig aktiv für eine vollständige Kostenübernahme aller benötigten Hilfsmittel einsetzen würde, damit die Betroffenen selbstbestimmt leben und ihre Rechte wahrnehmen können.

Das Jubiläum wurde mit einem vorzüglichen Festmenü beschlossen und alle Teilnehmer (insgesamt über 60) meinten, dass dieses Jubiläum den Leistungen des Ehepaares Maly und den Erfolgen des VKÖ einen würdigen Rahmen gegeben hätte.

Wo: Hlavacek, Brunn am Gebirge auf Karte anzeigen

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