Mödling
Die Sage vom Teufelskopf bei der Spitalskirche
BEZIRK MÖDLING. Von dem Sims unter dem Dach der Spitalskirche blickt ein Teufelskopf herab in die Tiefe. Die Sage rund um den „Teufelskopf der Spitalskirche“ besagt, dass der Teufel einen kleinen Blick hineinwagte, da die schöne Chormusik ihn dazu verleitete. So steckte er den Kopf durch die Mauerluke, dabei traf ihn das helle Licht der Monstranz. Dann klingelte das Glöckchen und die Christen knieten nieder. Von dem Licht und dem Weihrauch fühlte sich der Teufel machtlos und wollte fliehen. Als er sich dabei umdrehte erstarrte er zu Stein und wurde mit dem Mauerwerk eins. Den Stein, den er für den Nestbau dabei gehalten hatte, ließ er fallen. Dieser lag lange Zeit in der Brühlerstraße.
Viele Einflüsse
Die Wirklichkeit ist der Sage sehr ähnlich: Die spätgotische Spitalskirche wurde in den Jahren 1443 bis 1453 erbaut und ist dem heiligen Ägidius, einem der vierzehn Nothelfer geweiht. Bei der gotischen Bauweise setzte man Stein an Stein und dies sehr dick, damit die Mauer nicht zusammenfallen konnte.
Bei der Errichtung der Kirche war man sich des katholischen Glaubens nicht vollends sicher. Daher sind auch keltische und prähistorische Einflüsse feststellbar. Fremdenführerin Riki Fida erzählt: "Es wurde für gewöhnlich ein Stein in der Mauer ausgelassen. Dies für den Zweck, da man Angst hatte, sollte der Teufel drinnen sein, würde er dies auch bleiben und alles kaputt machen. Wurde dann die Kirche geweiht, konnte der Teufel über das Loch entfliehen und es wurde im Anschluss verschlossen." Ein weiteres Beispiel für den Verschluss mit einem Stein mit Teufelsgesicht ist beim Dom in Wiener Neustadt sichtbar. "Bei romanischen und gotischen Kirchen wurden dann ähnliche Figuren aufgezeichnet," weiß weiters Fida.
Neben dem Stein mit Teufelsgesicht befindet sich in der Spitalskirche Mödlings älteste Glocke. Sie stammt aus dem Jahr der Türkenbelagerung 1683 und ist 30 Kilogramm schwer.
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