Burg Liechtenstein
Die Burg Liechtenstein steht am Rande des Wienerwaldes in Maria Enzersdorf (NÖ) im Naturpark Föhrenberge auf einem Felsrücken in einer Seehöhe von ca. 300 m ü. A.
Die Burg wurde um 1130 als Wehranlage samt einer Kapelle von Hugo von Petronell erbaut und war ein Teil des Verteidigungswalles entlang der Thermenlinie. Nach der Fertigstellung nannte sich Hugo von Petronell "von Liechtenstein". Er gilt somit als Stammvater des Fürstenhauses Liechtenstein.
Fast zwei Jahrhunderte war die Burg Sitz derer von Liechtenstein, bevor sie auf dem Erbweg außerhalb der Familie Liechtenstein gelangte. Im Laufe des 14. Jahrhundert wurde die Burg auf die volle, heutige Länge ausgebaut und im 16. Jahrhundert folgte ein umfassender Ausbau, und diverse hochrangige Adelsfamilien waren die Besitzer (u.a. die Herren von Wallsee).
Am Weihnachtstag 1807 erwarb Fürst Johann Josef I. von Liechtenstein die Burg und Herrschaft wieder für seine Familie.
Aus der Zeit der Entstehung der Burg sind noch die romanische Kapelle und die Mauern der unteren Geschoße erhalten. Die Burg wurde zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert mehrfach erweitert. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Türkenbelagerung wurde die Burg zerstört und erst im Zeitraum von 1779 bis 1903 neu errichtet. Fürst Johann II. von Liechtenstein hat eine romantische Restaurierung durch den Architekten Joseph Hartmuth begonnen, welche aber nach dem Tod von Hartmuth bald wieder eingestellt werden musste. 1884 werden die Bauarbeiten wieder aufgenommen und dem Wiener Architekten Carl Gangolf Kayser, der gleichzeitig die Burg Kreuzenstein im Auftrag des Grafen Johann Nepomuk Graf Wilczek aufbaut, anvertraut. Kayser hat die Restaurierungsarbeiten unter größtmöglicher Schonung der erhaltenen Bauteile ausgeführt und der Wahrung der inneren Raumgliederung besonderes Augenmerk geschenkt. Von ihm stammt auch eine exakte Beschreibung der vorhandenen Bauelemente und Räume, also der historischen Elemente. Inmitten dieser Arbeiten ereilte Kayser 1885 der Tod und mit der Weiterführung wurde nun, wie auf Burg Kreuzenstein, der Architekt Humbert Walcher Ritter von Moltheim betraut. Die Restaurierung wurde, ab 1899 unter Beiziehung Egon Rheinbergers, 1903 vollendet.
Am Ende des 2. Weltkrieges und in der Zeit der russischen Besatzung wurde die Burg abermals sehr stark beschädigt, Inneneinrichtung und Archiv wurden geplündert.
Renovierungen der Burg wurden in den Jahren 1949 bis 1953 sowie in den Jahren 2008 und 2009 vorgenommen. Seit dem Frühjahr 2010 ist die Burg wieder öffentlich zugänglich. Es werden zwischen März und Oktober täglich Führungen angeboten.
Die Burg mit ihren bewehrten und mächtigen Mauern und Türmen, gleichzeitig mit den zierlichen Aufsätzen, gibt heute noch ein großartiges Denkmal mittelalterlicher Bau,- und Befestigungskunst. Allerdings verein sie auch die die zwei Stilrichtungen Romanik und Historismus. Sie gibt ebenso Zeugnis des Repräsentationswillen der Liechtensteinischen Fürsten.
Die beste Tageszeit für Außenaufnahmen ist der Vormittag. In der Burg ist das Fotografieren grundsätzlich verboten. Sie können aber vom Nordbalkon den grandiosen Ausblick auf Wien fotografieren. Die Burg ist nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen, was aber jedenfalls empfehlenswert ist.
Freundlicherweise durfte ich Innenaufnahmen für meine Website machen, welche Sie sich gerne unter Objektiv gesehen ... ansehen können.
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