Krieg und Liebe in Pandemie Zeiten
Hinterbrühler Autor schrieb historischen Roman
BEZIRK MÖDLING. Die Corona-Krise hat seit dem Vorjahr nicht nur das Gesundheitssystem an den Rand des Kollaps' gebracht, sondern auch die Wirtschaft und unser Alltagsleben aus dem Tritt gebracht. Darum, was eine Pandemie als Leidbringer bedeuten kann, geht es auch im neuen historischen Roman "Erstürmte Festung" von Georg Reichlin-Meldegg aus der Hinterbrühl: Vor 105 Jahren mussten rund 130.000 k.u.k Soldaten und etwa 55.000 Zivilisten zu Beginn des 1. Weltkrieges 1914 bis März 1915 zwei Belagerungen der zaristisch-russischen Armee in der Stadtfestung Przemysl in Galizien, nahe der russischen Grenze, ertragen. Die völlig eingeschlossene Stadt erlitt täglichen Kanonenbeschuss aus Belagerungsgeschützen. Die verletzten Soldaten, die vor allem zuvor nach den Feldschlachten in die Feldspitäler der Festung eingeliefert worden waren, sowie das beengte Leben der Menschen in Stadt und in Festungswerken, ließen Pandemien rasch wachsend auftreten: Cholera, Typhus, Ruhr - und gegen Ende des Krieges die "Spanische Grippe".
Liebe am Abgrund
Um dieses Leid für den Leser erlebbar machen zu können, ließ der Autor Romanfiguren zu Wort kommen. Demnach wurde die „Festung“ auch durch die Liebe eines Offiziers zur Tochter des Kommandanten „erstürmt“: Aus all dem Elend wurde eine leidenschaftliche Beziehung erzählt, die aufzeigen soll, dass nur die Umstände des Krieges und der Gewalt, diese Liebe in den Abgrund führten. "Die Geschehnisse und die medizinisch sowie emotionale Bewältigung mehrerer Pandemien vor 100 Jahren haben eine erstaunliche Aktualität", meint Reichlin Meldegg, der mit seinem romanhaften, aber historisch belegbaren Zeitdokument, die damaligen Umstände der heutigen Generation näherbringen möchte.
"Erstürmte Festung. Krieg und Liebe in Zeiten von Cholera und Typhus", erschienen im Weishaupt Verlag, ist im Buchhandel erhältlich.
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