Kommando in guten Händen

Polizei

In der Mödlinger Klostergasse 4 befindet sich nicht nur die für die Stadt zuständige Polizeiinspektion, sondern mit dem Bezirkspolizeikommando auch die vorgesetzte Dienststelle für alle Polizeiinspektionen im Bezirk. Die BEZIRKSBLÄTTER baten den obersten Sicherheitsbeamten, Oberst Wolfgang Nicham, zum Interview.
Bezirksblätter: Welche Aufgaben hat das Bezirkspolizeikommando (BPK)?
Oberst Nicham: „Das Bezirks-polizeikommando leitet unter anderem den gesamten Außendienst, ist die Dienstaufsicht, die verantwortliche Kriminaldienststelle für den Bezirk, organisiert den polizeilichen Beratungsdienst und ist für den Schulungsdienst verantwortlich. Acht Beamte, drei davon Offiziere, sind bei der Dienststelle beschäftigt. Die Beamten verfügen auch über verschiedene Fachausbildungen, beispielsweise haben wir ein Mitglied der Verhandlungsgruppe hier. Sie kommt bei Geiselnahmen, Entführungen, Androhung von Selbsttötung und dergleichen zum Einsatz.“
BB: Welche Fachausbildungen haben Sie selbst?
Nicham: „Ich habe eine Fachausbildung für die psychologische Beratung und Betreuung nach traumatischen Ereignissen, zum Beispiel nach Schusswaffeneinsätzen, bin Vortragender für Waffengebrauch an Schulen, Spezialist für die Strafprozessordnung, darüber hinaus bin ich Kommandant der Kompanie der Einsatzeinheit Nord.“
BB: Wie ist die Polizeiinspektion Mödling mit dem Bezirkspolizeikommando verflochten?
Nicham: „Die PI-Mödling hat eine Besonderheit. Neben den üblichen Aufgaben einer PI ist sie die Bezirksleitstelle, koordiniert den Funkverkehr, verwaltet den Notruf und leitet die Fahndungen.“
BB: Es gibt auch Arrestzellen?
Nicham: „Es gibt zwei Arrestzellen im Haus, um erste Anhaltungen durchführen zu können. Das sind immer nur vorübergehende Maßnahmen. Festnahmen dürfen nur 48 Stunden dauern, danach erfolgt eine Einlieferung in die jeweilige Justizanstalt.“
BB: Es gab bisher gute Erfolge im Bezirk, gibt es dazu Zahlen?
Nicham: Im Zeitraum von 1.1.2010 bis 31.07.2010 gab es beispielsweise bei Kfz-Einbrüchen ein Minus von 22%, 30% weniger Kfz wurden gestohlen, und es gab 33% weniger Einbruchsdiebstähle. Das ist durchaus bemerkenswert. Wir haben unsere Ressourcen dafür aber auch deutlich ausgereizt. Um noch mehr zu erreichen, setzen wir sehr auf Prävention. Die Polizei kann nicht alles bemerken, daher sind wir auch bemüht, mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten. Es gibt viele aufmerksame Mitbürger im Bezirk. Ich habe auch heuer wieder zwei Zivilpersonen für den Sicherheitsverdienstpreis vorgeschlagen. (Anm. Diese Auszeichnung für spezielle Leistungen von Sicherheitsbeamten wird von der RLB NÖ-Wien und der Niederösterreichischen Versicherung vergeben und ist mit insgesamt 8.000 Euro dotiert.)
BB: Was kann man selbst für die eigene Sicherheit tun?
Nicham: „Man kann vor allem den kostenlosen polizeilichen Beratungsdienst in Anspruch nehmen. Damit hat man einen sehr guten vorbeugenden Einbruchschutz, gerade jetzt, wo wieder die Zeit der Dämmerungseinbrüche beginnt. Von Mitte 2009 bis Mitte 2010 haben wir etwa 1000 Personen kriminalpolizeilich beraten. Wir sind auch, bei zeitgerechter Anfrage, bereit, Vorträge bei größeren Veranstaltungen zu organisieren.“
BB: Gibt es im Bezirk auch Schwerpunkte bei der Verkehrsüberwachung?
Nicham: „Die Beamten im Bezirk Mödling sind ausgesprochen agil, wir haben eine große Kontrolldichte und ich habe nicht vor diese zu reduzieren.
Es handelt sich um automatisierte, verdachtslose Überprüfungen zur Prävention und wir konnten dadurch auch feststellen, dass sich ein Vernunftverhalten entwickelt. Wir haben im ersten Halbjahr 2010 bei 6500 Personen die Atemluft auf Alkohol kontrolliert und mussten 240 davon zur Anzeige bringen. Besonders am Herzen liegt mir auch die Kindersicherheit im Auto, das funktioniert in Mödling grundsätzlich sehr gut, wir hatten diesbezüglich nur 50 Beanstandungen.
Aber auch das Unterbinden des Telefonierens am Steuer ist mir ein Anliegen. Die Unaufmerksamkeit erhöht die Unfallhäufigkeit und gerade hier ist das Einsichtsverhalten gering. 1200 Personen wurden im ersten Halbjahr beim Telefonieren erwischt, das ist ein Spitzenwert in Niederösterreich.
Anita Bock

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