Interview
"See you later", nicht "Good Bye"
BEZIRK MÖDLING. Der Guntramsdorfer Philipp Steinriegler ist seit 1995 bei den Austrian Airlines, als Purser (Kabinenchef) ist er verantwortlicher Flugbegleiter an Bord und zusätzlich Cabin Crew Trainer. Ein Heimflug von Nizza Mitte März war sein letzter Tag in der Luft, seit 19. März steht der Flugbetrieb in Schwechat quasi still (Ausnahme sind die Bedarfsflüge mit denen die AUA im Auftrag der Regierung Österreicher aus aller Welt heimholt). Die BEZIRKSBLÄTTER haben Steinriegler zur aktuellen Situation befragt:
Derzeit steht der Flughafen Wien Schwechat still. Wie war die Stimmung am Airport in den Tagen als der Betrieb heruntergefahren wurde?
Zugegeben die Stimmung war nicht gerade von sehr großer Freude geprägt, so etwas hat man nicht alle Tage, ist aber aufgrund der extremen Situationen momentan voll verständlich. Es gibt aber auf der anderen Seite eine sehr positive Aufbruchsstimmung die Zukunft betreffend, denn wie sagte es unser CEO Alexis von Hoensbroech sehr treffend: "It is not a good bye, it's a see you later"
Wie haben sie und ihre Kollegen der AUA die letzten Tag des Fliegens im „Ausnahmezustand“ erlebt?
Da spielten verständlicherweise viele Gefühle mit, von einer Mischung aus Traurigkeit, Verständnis ob der aktuellen Situation und auch positive Gedanken, dass es sicherlich wieder weiter gehen wird, denn - ich muss wieder unseren CEO zitieren - wir sind eine Fluggesellschaft und keine Stehgesellschaft - daran arbeiten wir, das motiviert und gibt Freude positiv in die Zukunft zu blicken.
Wurden die richtigen Maßnahmen gesetzt, oder wurde vielleicht verspätet oder eher überzogen reagiert?
Ja, auf alle Fälle wurden die richtigen Maßnahmen gesetzt. Die Unternehmung setzt sehr viel auf professionelle interne und externe Kommunikation - wir nehmen sicherlich eine Vorreiterrolle ein wenn es darum geht konstruktive und hilfreiche Maßnahmen für alle Beteiligte zu treffen - jetzt geht es auch um einen Neustart.
Und nicht zu vergessen, die einmalige und größte Rückholaktion von österreichischen Staatsbürgern in der Geschichte unseres Landes, top organisiert vom "National Carrier Austrian Airlines " im Auftrag der Bundesregierung.
Wie ist die Stimmung unter den Mitarbeitern, bzw. wann rechnet man mit einer Rückkehr zur Normalität?
Zugegeben, Luftsprünge vor Freude machen wir momentan nicht, ich kann da nur von mir selbst sprechen, aber dass ist auch voll verständlich glaub ich. Wir werden sehen wie lange die Pandemie anhält, dann kann man wieder von einem Normalbetrieb sprechen. Es freuen sich sicher schon wieder alle unsere Gäste mit unseren Flugzeugen und der charmanten und professionellen Art und Weise sicher von A nach B bringen zu können.
Wie schätzen Sie die Lage bzgl. geplanter oder verschobener Flüge ein: Werden wir heuer in den Sommerurlaub fliegen?
Da müssen aus meiner Sicht die medizinischen Entwicklungen abgewartet werden, sobald dies alles geklärt ist, wird es wieder viele " Rot-weiß-roteTake Offs" geben, darauf freue ich mich schon sehr.
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