Mödling und Corona
Viel Solidarität und Disziplin
Rettungskräfte sind gut vorbereitet, die Bürger halten sich an die neuen Ausgangsbestimmungen.
BEZIRK MÖDLING. Geschlossene Geschäfte und Lokale, die Straßen größtenteils wie leergefegt. Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus haben auch die Gemeinden im Bezirk in einen so noch nie da gewesenen Ausnahmezustand versetzt.
Einsatzbereit
"Wir haben die Situation im Griff", berichtet Michael Dorfstätter, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuz in Mödling, das in den vergangenen Wochen auch einige Änderungen in den Abläufen vorgenommen hat: "Die Autos sind derzeit nur noch mit zwei statt drei Einsatzkräften besetzt, diese Teams sollen nach Möglichkeit gleich bleiben und auch gleichbleibende Gebiete betreuen." Dabei gehe es vor allem um den Selbstschutz. Schutzausrüstung sei derzeit ebenfalls noch ausreichend vorhanden und die Moral ist gut: "Ich bin begeistert, wie gut alles funktioniert. Auch als Tester haben wir nach wie vor viele Freiwillige, die unterwegs sind". Die Zivildiener, deren Dienst demnächst zu Ende gegangen wäre, bleiben selbstverständlich im Einsatz, ob es für Mödling auch Rückkehrer geben wird, wisse man derzeit noch nicht. Die Einsatzbereitschaft ist jedenfalls hoch, wie Michael Dorfstätter betont, und: "Wir sind auf alles vorbereitet."
Disziplin
Die neuen Ausgangsbeschränkungen wurden im Bezirk Mödling jedenfalls mit großer Disziplin aufgenommen, wie der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant Oliver Wilhelm berichtet: "Polizeilich ist die vergangene Woche äußerst ruhig verlaufen. Es gab nur wenige Beanstandungen, darunter eine Party in Vösendorf, die aufgelöst werden musste." Die Polizei appelliert an alle Bürger, sich an die neuen Bestimmungen zu halten und Wilhelm betont: "Die Polizei ist verstärkt im Bezirk unterwegs und kontrolliert die Einhaltung der Regeln."
Solidarität
Groß ist im Mödlinger Bezirk auch die Solidarität mit jenen, die zur Risikogruppe gehören: Schon zu Beginn der vergangenen Woche bildeten sich in fast allen Gemeinden Initiativen zur Unterstützung. In der Bezirkshauptstadt übernimmt das Team Mödling mit aktuell 80 Helfern die Grundversorgung der Risikogruppen. In der letzten Woche wurden 50 Haushalte mit Lebensmitteln, Medikamenten und sonstigen Lebensnotwendigen Artikeln und Dienstleistungen versorgt. Im Maria Enzersdorfer Altort organisierte die Gemeinde einen Apotheken-Abholdienst (Informationen unter 0676/88403-0), in der Südstadt versorgt die Pfadfindergruppe ehrenamtlich ältere und gefährdete Personen (Infos unter 0650-892 98 64). Auch in Gumpoldskirchen wurde ein Krisenstab eingerichtet, über den Unterstützung organisiert wird (Kontakt: 02252-62101 von 8 bis 12 Uhr) und in Biedermannsdorf formierte sich das Team Biedermannsdorf: „Ich bin überwältigt von der Hilfsbereitschaft. Alleine hätte ich es niemals geschafft, die kleine Idee der Nachbarschaftshilfe so umfangreich umzusetzen. Ganz besonders schön: Menschen, die selbst Risikogruppen angehören, helfen hinter den Kulissen von zu Hause aus bei der Organisation der Gruppe“, sagt Kerstin Haas-Maierhofer, die Initiatorin und geschäftsführende Gemeinderätin im Ort.
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