Gerhard Tötschinger verstorben
Ehemaliger Intendant der Sommerspiele Perchtoldsdorf.
PERCHTOLDSDORF/BEZIRK. Der ehemalige Intendant der Sommerspiele Perchtoldsdorf, Schauspieler und Autor, Gerhard Tötschinger ist verstorben. Der am 26. Juni 1946 geborene Tötschinger studierte zunächst nach bestandener Matura am Akademischen Gymnasium Wien Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Weiters machte er eine Gesangs- und Schauspielausbildung mit Abschluss.
Ab 1967 spielte er Theater, seit 1973 war er Intendant an verschiedenen Bühnen. Von 1982 bis 1993 war Tötschinger Intendant und bis 1994 künstlerischer Leiter der Sommerspiele „Fest in Hellbrunn“ (Salzburg), von 1999 bis 2002 war er Intendant der Sommerspiele Perchtoldsdorf. Sein Beruf führte ihn als Schauspieler auch an Bühnen in Deutschland und der Schweiz. Er moderierte auch für den ORF. Seine Italien-Liebe führte auch zu zahlreichen Büchern, etwa „Viva l’Italia. Erlebtes, Erdachtes, Erlesenes“ und „Mörderisches Venedig. Der geschiedene Vater einer Tochter und Großvater war seit über 20 Jahren der Lebensgefährte der Schauspielerin Christiane Hörbiger. Seine große Leidenschaft war der Denkmalschutz; aufgrund dessen war er Mitglied in vielen Vereinen. 2012 erhielt Tötschinger den Buchpreis der Wiener Wirtschaft. Zuletzt hat Gerhard Tötschinger den zweiten Band seiner Reihe zu den Wiener Bezirken veröffentlicht.
Pröll: "Botschafter Niederösterreichs"
„Mit Gerhard Tötschinger verlieren wir nicht nur eine vielseitige und vielschichtige Persönlichkeit, sondern auch einen großen Botschafter Niederösterreichs in Sachen Kultur und Geschichte“, sagt Landeshauptmann Erwin Pröll zum Ableben des Schauspielers, Intendanten und Schriftstellers Gerhard Tötschinger.
„Gerhard Tötschinger hat sich vor allem durch seine Kreativität, seine Kunstbeflissenheit aber auch durch sein großes Herz und seinen wachen Verstand ausgezeichnet. Mit seinen Ideen und seinen Taten hat er das Kulturleben Niederösterreichs in einer ganz entscheidenden Entwicklungsphase unseres Landes wesentlich mitgeprägt und mitgestaltet. Darüber hinaus war ihm auch der Erhalt historischer Bausubstanz ein großes Anliegen“, so Pröll. „Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Unsere Anteilnahme gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie.“
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