Grätzelspaziergang durch die Kolonie
BEZIRK MÖDLING. Die Kolonie ist ein Grätzel mit spannender Vergangenheit und großer Bedeutung für die Mödlinger Sozialdemokratie. Aus diesem Grund luden Silvia Drechsler und die SPÖ Möding vergangenem Samstag zu einem historischen Spaziergang mit Frederike Fida durch das traditionelle Viertel. Das Herz der Kolonie sind nach wie vor die ehemaligen Arbeiterhäuser, die 1873 für die Arbeiter der damaligen Lokomotivfabrik gebaut wurden. 1921 wurden die Häuser von der Mödlinger Wohnbaugenossenschaft übernommen und 1978 unter Bürgermeister Horny unter Denkmalschutz gestellt. Eine besondere Stellung in der Geschichte der Kolonie nimmt Pater Kienast ein, der eine Kirche mit Kindergarten am heutigen Spielplatz in der Hartigstraße mit dem Ziel betreute, die sozialistischen Arbeiter zu missionieren. Das Ziel scheiterte zwar, er konnte sich jedoch durch seine Hilfsbereitschaft und Solidarität großen Respekt unter den "Kolonisten" erarbeiten. Vor allem ältere Bewohnerinnen und Bewohner können noch heute zahlreiche Anektoten über den umtriebigen Priester erzählen. Doch auch große Persönlichkeiten, die die Geschichte der Stadt geprägt haben, kommen aus der Kolonie. So war Hermann Buchinger langjähriger Mödlinger Landtagsabgeordneter und Gemeinderat und Hermine Regal gilt noch auch heute als Mutter des Mödlinger Sozialprogramms.
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