Wiener Neudorf: Alles neu an der B17

Foto: Gemeinde Wiener Neudorf
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“In zehn Jahren wird unser B17-Abschnitt kaum wiedererkennbar sein”, freut sich Bürgermeister Herbert Janschka, ÖVP. Dafür werden viele Projekte sorgen: Die Triester Straße soll in Wiener Neudorf untertunnelt werden, die Fahrbahn an der Oberfläche verschmälert - durch den gewonnenen Platz wird sich auch das Ortsbild ändern. Am sichtbarsten wird das an der Kreuzung der B17 mit der Hauptstraße und Wiener Straße: Dort wird das “ehemalige Versteigerungshaus”, wie es ortsbekannt ist, abgerissen und ein neues, durchdachtes Gebäude wird an der Stelle entstehen.

“Auf drei Stockwerken wird es neben Geschäfts- und Büroflächen auch etwa 6.100 m2 Wohnfläche geben. Außerdem sind wir mit einem Bankinstitut im Gespräch, damit in dem Gebäude eine Filiale ihren Platz finden kann”, verrät Janschka. Vom vorliegenden Konzept zeigt er sich begeistert: “Das Architekturbüro Cserni hat verstanden, was wir wollen - ein offenes, einladendes Gebäude an einer Kreuzung, an der bislang ein wenig ansprechendes und nicht mehr zeitgemäß dimensioniertes Objekt gestanden ist.”

Strenge Bedingungen

Durch die zentrale Lage stellt die Marktgemeinde Wiener Neudorf jedoch strenge Bedingungen, was die Verkehrsbelastung und die Bepflanzung angeht. Wie sich das konkret auswirken wird, verrät Vizebürgermeisterin Elisabeth Kleissner, Umweltforum: “Es wird eine Tiefgarage, einen Platz für Fahrrad- und E-Car-Sharing sowie Elektro-Tankstellen geben. Mieter werden im ersten Jahr eine kostenlose Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel erhalten. Es werden Gründächer verbaut und Baumreihen werden an allen angrenzenden Straßen stehen. Außerdem werden alle Wohnungen - über 100 sind geplant - barrierefrei gemacht und sie schauen nicht in Richtung B17.”

Geplanter Baustart ist 2019, davor muss das Projekt noch im Gemeinderat der Marktgemeinde Wiener Neudorf beschlossen werden - das soll im Juni 2018 geschehen.
Über die Geschichte des “ehemaligen Versteigerungshaus” erzählt Gemeinde-Archivar Univ.-Prof. Dr. Peter Csendes: “Die Baulichkeiten gehen auf das Neudorfer Brauhaus zurück, das 1769 entstanden ist und sich zwischen Gartengasse, Bahnstraße und Wiener Straße erstreckt hat. Die Gebäude haben sich im Lauf der Zeit, besonders nach der Übernahme durch die Familie Herzfelder 1869, natürlich verändert. Das Brauhaus wurde 1938 geschlossen, ein Großteil des Areals zwischen Gartengasse und Bahnstraße ab etwa 1970 neu verbaut. Die Bauten an der Wiener Straße wurden bei zwei Großbränden 1973 und 1979 schwer beschädigt und haben danach die heutige Form erhalten. Das Versteigerungshaus wurde kurz vor dem ersten Brand eröffnet.”

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