Beschuldigter des brutalen Raubüberfalls auf Breitenfurter Postfiliale auch an Entführung aus dem Jahr 1995 beteiligt

Der Beschuldigte des Überfalls bzw. Geständige der Erpressung wurde bereits im Jahr 1995 wegen der Geiselnahme eines Juwelier-Ehepaars zu einer Haft verurteilt. | Foto: LKA
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Nach intensiven Ermittlungen und der Auswertung von Tatortspuren, konnten Bedienstete des LKA Niederösterreich einen einschlägig vorbestraften 54-jährigen Mann als Beschuldigten zu einem bewaffneten Raubüberfall ausforschen und festnehmen. Im Zuge weiterer Erhebungen zeigte sich der in Ottakring wohnhafte Mann auch geständig, an einer Aufsehen erregenden erpresserischen Entführung am 29. April 1995 beteiligt gewesen zu sein.

Bewaffneter Raubüberfall auf Postfiliale in Breitenfurt

Nach Angabe des zum Tatzeitpunkt (19. Oktober 2017, gegen 12:00 Uhr) in der Filiale anwesenden Postbeamten, wurde ihm vom Täter eine Schusswaffe am Kopf und im Genick angesetzt. Der Postbeamte wurde zu Boden gestoßen und unter massiven Todesdrohungen zum Öffnen der Kassaladen genötigt. Durch eine Unachtsamkeit des Täters, gelang es dem Postbeamten zu fliehen. Der Täter flüchtete danach mit einer fünfstelligen Bargeldsumme vom Tatort.

Durch intensive Ermittlungsarbeit und Spurenauswertung (der Täter hinterließ diverse Fesselungsgegenstände) konnte der mehrfach vorbestrafte 54-jährige Mann aus Wien Ottakring als Beschuldigter ausgeforscht werden.

Erpresserische Entführung aus dem Jahr 1995 in Wien

Der 54-jährige Wiener zeigte sich im Zuge der Ermittlungen geständig, mit drei weiteren Komplizen am 29. April 1995 an einer erpresserischen Entführung beteiligt gewesen zu sein.

Damals wurde die Ehefrau eines Zentralsparkasse-Bankdirektors (heutige Bank Austria) in ihrer Wiener Wohnung von Tätern, die sich als Postboten ausgaben, überfallen. Die Frau wurde unter Waffengewalt gefesselt und als Geisel auf der Rückbank ihres Fahrzeugs zum Geldinstitut ihres Gatten (im 20. Wiener Gemeindebezirk) gefahren. Dort wurde die Frau gezwungen, ihren Gatten von einer Telefonzelle aus anzurufen, um diesen aufzufordern 1 Million Schilling vor das Geldinstitut zu bringen und angedroht, dass sie ansonsten sterben würde.

Der Ehemann der Frau übergab daraufhin den geforderten Geldbetrag an die Täter, welche bereits samt Geisel mit dem PKW vor der Bank warteten. Danach fuhren die Täter samt Beute und der Frau als Geisel einige Gassen weiter, um dort in das Fluchtfahrzeug des 54-jährigen umzusteigen und setzten ihre Flucht fort. Die Frau wurde zurückgelassen und konnte ihren Gatten über ihre "Freilassung" verständigen.

Nach Angaben des 54-jährigen Beschuldigten hätten die Täter danach die Beute untereinander geteilt. Er selbst sei mit seinem Anteil von 200.000 Schilling für mehrere Wochen in die Dominikanische Republik geflogen. Bezüglich der Mittäter der erpresserischen Entführung machte der Beschuldigte bislang keine Angaben. Die Ermittlungen zur Ausforschung der weiteren Mittäter, seitens des Landeskriminalamt, dauern an.

Da erpresserische Entführungen nicht verjähren, wird sich der Beschuldigte neben dem Postfilialen-Überfall auch wegen der Tat aus dem Jahr 1995, vor Gericht verantworten müssen.

Vorgeschichte des Beschuldigten

Der 54-jährige Beschuldigte wurde bereits Ende Juli 1995 auf Grund einer äußert brutalen Entführung eines Juwelier-Ehepaares in Wien zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt. Damals schoss er bei der Flucht auf einen Polizeibeamten und verletzte diesen lebensgefährlich.

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