Auf Heimatbesuch in Kindberg
Die fantastische Welt des Günter Sander
Obwohl der Künstler beinahe die ganze Welt gesehen hat, ist er auf seine Kindberger Heimat besonders stolz.
Begibt man sich in die Gedankenwelt des Kindberger Malers Günter Sander, wird man auf eine fantastische Reise mitgenommen. Neben großen Emotionen sind Geschichte, Philosophie und Politik nur wenige seiner vielfältigen Interessen, die er regelmäßig in seine Kunstwerke miteinfließen lässt.
Die spannende Reise der Kindberger Künstlers
Der in Kindberg 1941 geborene Künstler kann auf ein beeindruckendes Leben zurückblicken. Schon in jugendlichen Jahren verschlug es den Mürztaler nach Graz, wo er den Abschluss an der Bundesschule für angewandte Kunst erlangte. Daraufhin folgte ein Schauspiel-Studium in München, währenddessen er sich als Straßenkünstler in Schwabing über Wasser gehalten hat.
"Es war schon eine verrückte Zeit. Jeden Morgen bin ich zu Karstadt und habe dort staubgesaugt. Nach der Schule habe ich dann meine Bilder auf der Straße verkauft", erzählt Sander, der damals 20 Mark für sein erstes Werk erhielt.
"Mit Talent alleine ist es nicht getan. Man braucht viel Disziplin und muss hart arbeiten. Zudem ist es wichtig, neugierig zu sein, um seine eigene Art zu finden, egal ob diese populär ist oder nicht", gibt Sander auch gleich einen Tipp für andere Kunstschaffende.
Günter Sander hat seinen eigenen Stil
Im Bereich des fantastischen Realismus' hat Sander seinen eigenen Stil schnell gefunden und im Laufe der Jahre perfektioniert. Bekannt wurde er schließlich durch den Auftrag eines SPD-Parteimitgliedes, vor versammelter Presse ein Portrait von Willy Brandt zu malen. Der internationale Durchbruch gelang Sander dann mit dem Portrait von Arnold Schwarzenegger, woraufhin zahlreiche andere Arbeiten für weltweit bekannte Persönlichkeiten folgten.
"Die Auftragsarbeiten waren wichtig für meinen Werdegang, aber 80 Prozent meiner Kunst entsteht aus meinen eigenen Ideen", erklärt Sander. Zahlreiche Reisen durch Afrika und andere Teile der Erde sowie der Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen haben Sander und seine Kunst inspiriert. "Es ist das Leben, das ich führe, welches mich mit Ideen versorgt. Meine Inspiration entsteht oft, wenn ich etwas besonders Schönes erlebe", so der Kindberger, der Zeit seines Schaffens auch zahlreiche politische und gesellschaftskritische Bilder gemalt hat.
Zwei seiner letzten Werke beschäftigen sich beispielsweise mit dem Klimawandel und zeigen in üblicher Sander-Manier detailreich, welche Stunde geschlagen hat. "Ich habe mich im Laufe der Jahre geschult, die kompliziertesten Themen so darzustellen, dass es jeder Mensch versteht", so Sander, der in der Kunst einen höheren Auftrag sieht, als lediglich zu gefallen.
Kindberg ist und bleibt die Heimat
Zwei bis drei Mal im Jahr verschlägt es den mittlerweile in der Schweiz lebenden Sander in seine Kindberger Heimat, die er immer noch von ganzem Herzen liebt. "Schon als Kind habe ich beim Ochnerbauer die Kühe gemalt", schmunzelt der 78-Jährige, dessen Alter man ihm aufgrund seiner Agilität und Lebenslust überhaupt nicht ansieht.
Das erste, was ihm zu seiner Heimatstadt einfällt: "Meine Mutter und der Kindberger Trachtenverein. Als Kind habe ich sie wegen ihrer Leidenschaft für die steirische Musik immer ausgelacht, heute liebe ich es. Wenn ich irgendwo die 'Kernbuam' höre, muss ich sofort an Kindberg denken."
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