Herta Reich Gymnasium Mürzzuschlag
Direktor Heimo Hirschmann geht in Pension

Vor der Schule hat er schon gewartet – der Bus: Heimo Hirschmann beginnt seine Pension mit einem Urlaub in Griechenland und Windsurfen.  | Foto: Hofbauer
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  • Vor der Schule hat er schon gewartet – der Bus: Heimo Hirschmann beginnt seine Pension mit einem Urlaub in Griechenland und Windsurfen.
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Nach 36 Jahren Lehrer am Gymnasium Mürzzuschlag, zehn davon als Direktor, geht Heimo Hirschmann in Pension.

36 Jahre lang war Heimo Hirschmann am Gymnasium Mürzzuschlag Lehrer, zehn Jahre davon auch Direktor. Er unterrichtete Geografie und Wirtschaftskunde, Bewegung und Sport. Nach seinem Sabbatical, Sabbatjahr, und angesammeltem Zeitkapital geht der 63-Jährige mit 1. Februar 2023 offiziell in Pension. Die provisorische Schulleitung ab dem Herbst 2021 übernimmt Michael Rath.

Warum wollten Sie Lehrer werden?
HEIMO HIRSCHMANN: Ich wollte es besser machen als meine Lehrer in Gleisdorf. Als ich zur Schule gegangen bin, war es normal, dass der Lehrer ein Rohrstaberl in der Hand gehabt hat und der Schlüsselbund quer durch die Klasse geflogen ist. Ich wollte zeigen, dass man ein gutes Verhältnis zu Schülern aufbauen kann und trotzdem unterrichten kann.

Wie haben sich die Anforderungen verändert?
Da hat sich einiges verändert. Zu Beginn meiner Lehrerkarriere war es noch so, wie man sich das vorstellt: Man geht in eine Klasse und unterrichtet; es macht Spaß. Alles anders wurde dann mit Bildungsministerin Gehrer und der Lehrplanreform. Jahrelang gab es quasi im Minutentakt Änderungen. Und alles immer viel zu schnell und nicht zu Ende gedacht. Auch in den letzten Jahren als Direktor war es extrem, was an Verwaltungsreformen gekommen ist.

Die größte Veränderung während Ihres Schaffens?
Das war die Einführung der Zentralmatura. Diese sehe ich sehr kritisch. Der Kernstoff muss unter Druck abgehandelt werden, individuelle Projekte sind nicht mehr möglich, denn sonst fehlen Stunden, die für den Stoff der Zentralmatura benötigt werden. Denn ich könnte ja ein Kapitel streichen, um individuelle Schwerpunkte zu setzen. Doch wenn genau dieses Kapitel zur Zentralmatura kommt, habe ich die Verantwortung zu tragen.

Was waren Highlights in Ihrer Schulkarriere?
Eines war die Umbenennung der Schule in Herta-Reich-Gymnasium inklusive festgeschriebenem Leitbild, dass die Schule für jeden offen ist. Wie wichtig Toleranz ist, haben wir erst vor Kurzem gesehen. Mädchen aus der Oberstufe hielten auf meine Zustimmung hin einen Vortrag über die Regenbogen-Parade in einigen Klassen und haben im Rahmen ihres Engagements eine Regenbogen-Fahne vor der Schule angebracht. Diese wurde von einigen Jugendlichen angezündet. Das zeigt, dass noch viel mehr Aufklärungsarbeit notwendig ist.

Gibt es noch etwas, was Sie nie vergessen werden?
Ja, eines vielleicht noch. Mein Start als Direktor war nicht der einfachste. Die Verhandlungen mit meiner Mitbewerberin haben sich jahrelang hingezogen. Uns als Schule wurde damals empfohlen, extern eine Klausur zu machen und gemeinsam das Schuljahr zu planen, um als Gemeinschaft wieder zusammenzuwachsen. Jedes Jahr fand seither diese Klausur statt. Auch mein Nachfolger wird eine Woche vor Schulbeginn mit 25 Kollegen wieder in ein Hotel fahren, um gemeinsam das Schuljahr zu planen. Das macht mich stolz.

Was werden Sie als Erstes in der Pension machen?
Ich fahre nach Griechenland zum Windsurfen. Mein Sohn hat mir ein Enkelkind geschenkt, auf die gemeinsame Zeit freue ich mich. Und: Mein Sohn, ebenfalls Lehrer, zieht nach Kärnten und möchte ein Haus bauen. Ich werde mich am Faaker See mit meinem Bus in Stellung bringen und die Bauaufsicht übernehmen.

Mit welchem Gefühl haben Sie das Gymnasium verlassen?
Ich gehe mit einem Lächeln über beide Ohren in die Pension. Es war eine wunderbare Zeit, aber jetzt ist Schluss und ich hoffe, dass ich gesund bleibe.

Zur Homepage vom Herta Reich Gymnasium Mürzzuschlag

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