Alpakazucht
Das "Vlies der Götter" aus unserem Bezirk

Spaß im Schnee: Die Alpaka-Herde von Harald Unterberger im "Alpakagestüt Alpenland" in Thörl umfasst 65 Tiere. Er war einer der ersten Alpakazüchter im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. | Foto: Koidl
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  • Spaß im Schnee: Die Alpaka-Herde von Harald Unterberger im "Alpakagestüt Alpenland" in Thörl umfasst 65 Tiere. Er war einer der ersten Alpakazüchter im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag.
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Im Bezirk gibt es bereits sechs Alpakazüchter. Einer der ersten war der Krieglacher Harald Unterberger. Zu den neuesten Alpakazüchtern im Bezirk zählen Tanja und Hubert Riegler aus Mürzzuschlag-Hönigsberg.

"Das Vlies der Götter" — so wird die Wolle der Alpakas in ihrer Ursprungsheimat Südamerika gerne bezeichnet. Alleine in Peru leben vier Millionen dieser Tiere, in Österreich 6.000. Die Zucht bei uns steckt zwar noch in den Kinderschuhen, dennoch werden es im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag stetig mehr Menschen, die sich der Zucht der Alpakas verschreiben.

Hobby wird Beruf

Einer der ersten Alpakazüchter überhaupt im Bezirk war der Krieglacher Harald Unterberger. Vor mehr als zehn Jahren machte er seine Leidenschaft, sein Hobby, zum Beruf. Seine Herde im sieben Hektar großen "Alpakagestüt Alpenland" in Thörl umfasst mittlerweile 65 Tiere. Unterberger ist Gründungsmitglied der Alpaca Association Austria und des Österreichischen Alpaka Zuchtverbands. "Als ich begonnen habe mit der Zucht, waren wir vielleicht zehn Züchter in ganz Österreich", sagt Unterberger. Heute sind es alleine im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag sechs Züchter. Die Wolle seiner Tiere wird zu Schuheinlagen und Steppdecken in "Erikas Wollwerkstatt" in Kindberg verarbeitet. Einmal im Jahr werden die Tiere geschoren. Unterberger hat sich bei seinen Tieren für die Farben weiß und fawn entschieden: "Mit heller Wolle kann man alles machen", erklärt der Krieglacher.

Vorzüge der Alpakas

Aus der weichen, seidig-glänzenden Alpakafaser, die im Vergleich zur Schafswolle um das Drei- bis Fünffache wärmer ist, werden unterschiedlichste Textilien hergestellt. Die Vorteile der Alpakahaltung liegen für Unterberger auf der Hand: "Das Alpaka ist eine Kamelform, sie brauchen wenig Wasser und sie fressen weniger als beispielsweise Pferde oder Kühe. Das Alpaka ist außerdem ein super Landschaftspfleger: Man hat keinen Vertritt in den Wiesen und sie reißen das Gras nicht aus, sondern zwicken es ab. Auch der Mist der Tiere ist ein guter Dünger", erklärt Unterberger.

Großhandel Alpakaprodukte

Neben der Alpakazucht hat sich Harald Unterberger auch noch ein zweites wirtschaftliches Standbein aufgebaut. Seit über vier Jahren betreibt er den Großhandel "Alpaka Exklusiv". Mit den Produkten werden Hofläden und Boutiquen beliefert. Unterberger selbst betreibt eine Boutique in Bruck/Mur. Gefertigt werden diese Produkte in Peru. Um sich von den Herden, den Arbeitsbedingungen und der Produktion ein Bild machen zu können, reist der Krieglacher mehrmals jährlich nach Südamerika.

Produkte aus der Heimat

"Ich bin stolz, dass die Produkte, die ich vertreibe, in Peru, der Heimat der Alpakas, hergestellt werden und nicht in China. Ich weiß, wie viel Arbeit dahintersteckt, bis ein Produkt fertig ist. Und deshalb bin auch dafür, dass das Produkt was kosten darf", erklärt Unterberger. Langfristig sei das Ziel, die Produktion nach Europa verlagern zu können, dazu brauche es aber auch mehr Züchter, die noch mehr Wolle liefern. Derzeit arbeitet Unterberger an der Umsetzung eines weiteren, rein österreichischen Alpaka-Produktes.

Neben Milchkühen eine Alpakazucht

Zu den neuesten Alpakazüchtern im Bezirk zählen Tanja und Hubert Riegler aus Mürzzuschlag-Hönigsberg. Sie wollen sich mit ihrem "Alpakahof Gutenbrunn" neben ihrer Milchviehwirtschaft ein zweites wirtschaftliches Standbein aufbauen. "Seit vielen Jahren bleibt der Milchpreis bestenfalls gleich. Würde die Milch zehn Cent mehr kosten, wäre die Welt eine andere", sagt Hubert Riegler. Die Alpakazucht hat ihn schon seit einigen Jahren interessiert, vor allem auch die vielen positiven Eigenschaften der Tiere und der Alpakawolle. Für seine Alpakaherde mit 27 Tieren hat er ein neues Gebäude gebaut, in dem sich auch ein Hofladen befindet, der im November eröffnet wurde. Neben Produkten aus der Wolle seiner eigenen Tiere, werden hier auch Produkte von "Alpaka Exklusiv" verkauft. "Alle denken bei Alpakaprodukten an den Winter. Wir haben aber auch verschiedenste Sommer-Textilien. Die temperaturausgleichende Wirkung der Alpakafaser ist der große Vorteil dieser Wolle", erklärt Riegler.

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