Nach Schicksalsschlag
"Hilfsbereitschaft macht Gänsehaut"
Im September verloren Lion und Marlon ihre Mama, Papa Laurin Wenzl seine Freundin. Die 30-Jährige hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Der schwere Schicksalsschlag berührt – viele Menschen wollen helfen.
"Die große Hilfsbereitschaft überfordert mich oft ein wenig – einfach nur wow. Es ist ein richtig schönes Gefühl, dass Menschen Zeit und Geld für uns investieren – da bekomme ich gleich wieder eine Gänsehaut", sagt Laurin Wenzl. Er ist überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft von Menschen aus dem Ort, Freunden, Initiativen und Vereinen. Im September verstarb seine Freundin Lisa Marie Knollmüller an Krebs, Mama der beiden kleinen Buben Lion (7) und Marlon (1).
Diagnose Brustkrebs
Die Diagnose Brustkrebs kam für Mama Lisa in der 30. Schwangerschaftswoche. "Lisa wollte nicht, dass unser Sohn früher geholt wird und gleich mit der Chemo begonnen wird. Sie wollte ihm einen natürlichen Start ins Leben ermöglichen. Sie hat währenddessen alles versucht, was man während einer Schwangerschaft machen darf und hat sich alternative Behandlungsmethoden angeschaut", erklärt Wenzl. Im April letzten Jahres kam Marlon gesund zur Welt, auch der Knoten wuchs nicht mehr. "Das war ein Zeichen für sie, dass sie so weitermachen kann", erzählt Wenzl.
Immuntherapie
Ein halbes Jahr ist das gut gegangen – bis der Knoten im Herbst wieder zu wachsen begann. Lisa entschied sich für eine Immuntherapie bei einem Wiener Arzt. "Die Therapiekosten mussten wir privat bezahlen; 60.000 Euro. Das Geld haben wir uns von Freunden geliehen", sagt der 30-Jährige. Anfangs habe die Therapie funktioniert, "der Knoten war um 80 Prozent geschrumpft", bis es nach zwei Monaten zu Nebenwirkungen kam, Lisa die Behandlung abbrechen musste. Lisa brauchte jetzt doch eine Chemotherapie. "Bevor wir die Chemo beginnen konnten, vergingen vier Wochen. In dieser Zeit hatte der Krebs leider schon gestreut. Der Zustand von Lisa verschlechterte sich schnell", erzählt Wenzl. Am 3. September verstarb Lisa im AKH in Wien.
Arbeit und Kinder
Laurin Wenzl hatte gleich nach der Krebsdiagnose seiner Freundin die Arbeitsstunden reduziert, um sie zu unterstützen. Den Wohnkredit galt es, aber trotzdem weiter abzubezahlen. "Jetzt arbeite ich 25 Stunden, viel aber auch im Homeoffice", sagt der IT-Techniker. Neben Arbeit und Haushalt kümmert er sich gemeinsam mit den Omas und einer Familienhelferin um die beiden Söhne.
Nach einem Bericht in der "Kleinen Zeitung" im Rahmen der Hilfsaktion "Steirer helfen Steirern" haben sich viele Menschen gemeldet, die helfen. Darunter der "Rund ums Mürztal Club" aus Kapfenberg, der 2.000 Euro spendete oder der Krieglacher Künstler Jakob Hiller, der den Ertrag seiner Adventkalender spendet. Wenn auch Sie helfen möchten, hier die Daten vom Spendenkonto: Laurin Wenzl, IBAN: AT36 1921 0803 9901 8367, BIC: INGBATWW
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