Erfahrungsbericht
Krieglacher im Feuerkampf in Nordmazedonien

Die österreichischen Feuerwehren haben mehr Schläuche mitgebracht, als ganz Nordmazedonien überhaupt zur Verfügung hat – aus einem Bericht einer Tageszeitung. | Foto: Rachwalik
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  • Die österreichischen Feuerwehren haben mehr Schläuche mitgebracht, als ganz Nordmazedonien überhaupt zur Verfügung hat – aus einem Bericht einer Tageszeitung.
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Nachdem die großflächigen Waldbrände in Nordmazedonien zusehends außer Kontrolle geraten sind, hat ein Hilferuf auch die Feuerwehren aus Niederösterreich und der Steiermark erreicht. Zahlreiche Mitglieder des Bereichsfeuerwehrverbandes Bruck standen in der vergangenen Woche im Löscheinsatz und versuchten das Feuer von mehreren Dörfern fernzuhalten. Unter den Freiwilligen befand sich auch der Krieglacher Herbert Schwaiger, der uns von seinen Erfahrungen berichtete. 

Mit vereinten Kräften

Am 7. August ging es für Schwaiger gemeinsam mit 46 Einsatzkräften aus der Steiermark und weiteren aus Niederösterreich zu den verheerenden Waldbränden nach Nordmazedonien. "Die Möglichkeit für mich hat sich aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Turnau ergeben", erzählt der Krieglacher. Am Ort des Geschehens angekommen wurde ihm das Ausmaß der Katastrophe sofort bewusst. "Das Feuer ist dort ein ganz anderes als bei uns. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit ist enorm. Die hohen Bäume und die südländischen Gewächse brennen wie Zunder", so Schwaiger. "Wir haben sofort eine Riegelstellung errichtet und konnten das Feuer somit von den umliegenden Dörfern fernhalten", erzählt der Krieglacher Feuerwehrmann, der vor allem die gute Zusammenarbeit mit den Kameraden aus dem In- und Ausland lobte. "Wir Feuerwehrler kannten uns ja gar nicht, trotzdem haben wir innerhalb weniger Minuten wie ein eingeschworenes Team funktioniert", schwärmt auch Jürgen Rachwalik von der Freiwilligen Feuerwehr Oberaich vom Teamwork. 

Herbert Schwaiger und seine Kameraden bei den Löscharbeiten. | Foto: Schwaiger
  • Herbert Schwaiger und seine Kameraden bei den Löscharbeiten.
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Gänsehauterlebnisse

Bei allen Strapazen am eingängigsten in Erinnerung bleibt Schwaiger aber Definitiv die enorme Dankbarkeit der Bevölkerung, die den Einsatzkräften entgegenkam. "Das war unbeschreiblich und ich kriege jetzt noch Gänsehaut wenn ich daran denke. Die Leute in der Region haben uns stets applaudiert und uns mit Wasser und Essen versorgt. Die Wertschätzung war enorm. Das sind die Bilder, die im Kopf bleiben", erzählt Schwaiger, der den Einsatz jederzeit wieder mitmachen würde. Die Motivation zu helfen ist auch bei den anderen Feuerwehren des Bereichsfeuerwehrverbandes Mürzzuschlag* groß. "Wir haben genau für solche Fälle jahrelang trainiert und wären jederzeit bereit", so Komandant-Stellvertreter Johann Eder Schützenhofer.

  • Beim jetzigen Einsatz in Nordmazedonien kamen die Feuerwehren Bruck, Bruck-Oberaich, Betriebsfeuerwehr Norske Skog, Kapfenberg-Stadt, Kapfenberg-Diemlach, Werksfeuerwehr Voestalpine Böhler und Turnau und Mariazell zum Einsatz. Mein Kollege Markus Hackl hat mit den freiwilligen Helfern gesprochen: ZUM ARTIKEL.

Mit der Rückkehr von Herbert Schwaiger nach Krieglach, flogen zwei weitere Kameraden aus Krieglach in das Einsatzgebiet. Derzeit scheint die Lage halbwegs im Griff zu sein. "Für ein tatsächliches 'Brand aus' ist es wahrscheinlich noch zu früh, es gibt noch viele Glutnester und die Nachlöscharbeiten sind im Gange, aber immerhin konnten wir das Feuer fürs erste unter Kontrolle bringen", berichtet Schwaiger, dem sein diesjähriger Urlaub wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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