Kunst und Kultur
Positiver Ausblick trotz Totalausfall

Unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen war es es im Sommer noch möglich das Acoustic Campfire Festival am Kindberger Freibadgelände stattfinden zu lassen. Jetzt stehen Kunst und Kultur wieder still. | Foto: Himsl
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  • Unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen war es es im Sommer noch möglich das Acoustic Campfire Festival am Kindberger Freibadgelände stattfinden zu lassen. Jetzt stehen Kunst und Kultur wieder still.
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Wie geht es Kunst und Kultur im zweiten Lockdown? Wir haben uns bei drei Mürztaler Vertretern umgehört.

Nicht nur der Gastronomie, sondern vor allem auch den Kunst- und Kulturschaffenden macht der zweite Lockdown besonders zu schaffen. "Es macht sich gerade viel Unmut breit, weil im Veranstaltungsbereich bisher wenige Infektionen festgestellt wurden, aber dennoch sind die Maßnahmen für mich alternativlos", meint der Kindberger Erwin Hofer, der jedes Jahr für die Organisation des Acoustic Campfire Festivals verantwortlich ist und zudem noch als Ton- und Lichttechniker tätig ist.

Erwin Hofer, Festival-Veranstalter, Licht- und Tontechniker. | Foto: Aistleitner
  • Erwin Hofer, Festival-Veranstalter, Licht- und Tontechniker.
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"Das Geschäft für Veranstalter und Künstler ist komplett zum Erliegen gekommen, doch die Entschädigungen vom Staat funktionieren", so Hofer, der regelmäßig mit vielen Musikern und anderen Veranstaltern im Kontakt steht. Im Hinblick auf das Acoustic Campfire Festival 2021 wird agiert, als ob es keinen Virus gäbe. "Die Planungen laufen ganz normal, da wir ja nicht wissen können, wie die Lage im nächsten Sommer aussieht. Meines Wissens nach machen es auch die anderen Festivalveranstalter genauso. Je nach der aktuellen Situation müssen wir die Veranstaltungen dann eben anpassen", so Hofer.

Genug zu tun im Museum

"Natürlich sind die fehlenden Einnahmen und die Absage aller Veranstaltungen ein Problem, aber zum Glück gibt es Fördermaßnahmen von Land und Bund und unsere Gemeinde steht voll hinter der Kultur. So schaffen wir das schon, kleine vereinsgeführte Museen tun sich da sicher schwerer", blickt auch Hannes Nothnagl vom Wintersportmuseum Mürzzuschlag positiv in die Zukunft.

Hannes Nothnagl, Museumsleiter im Wintersportmuseum. | Foto: Veitschegger
  • Hannes Nothnagl, Museumsleiter im Wintersportmuseum.
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"Viele glauben, wenn das Museum zu hat, haben wir nichts zu tun, aber so ist es ganz und gar nicht. Gerade jetzt haben wir Zeit, um uns um unsere Objekte zu kümmern, Hintergrundinformationen zu sammeln, deren Geschichte zu studieren. Die Sammlung ist schließlich die Basis für jedes Museum. Zudem bereiten wir auch bereits die Ausstellungen für das nächste Jahr vor. Ob die Maßnahmen für Museen gerechtfertigt sind, will ich nicht beurteilen, aber wir bewegen uns eben gerade in einer Zeit, wo zwischen Menschen, die auf der Intensivstation liegen und Menschen, die ihren Job verlieren, abgewogen werden muss. Es ist eine schwierige Gratwanderung", so Nothnagl.

Schlag für die Hochkultur

Da ich und meine Kollegen als Musikschullehrer weiterarbeiten können, ist die Lage nicht so dramatisch, bei Freiberuflern sieht die Lage aber ganz anders aus", erzählt uns Klaus Steinberger, Kindberger Musikschuldirektor und Organisator der Abo-Konzerte. "Ich habe Musikerkollegen in anderen Teilen des Landes, deren Existenz tatsächlich gefährdet ist und die sich mit Regale schlichten über Wasser halten", so Steinberger.

Klaus Steinberger, Cellist und Musikschuldirektor. | Foto: Pashkovskaya
  • Klaus Steinberger, Cellist und Musikschuldirektor.
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Bitter für ihn, dass von den sieben geplanten Abo-Konzerten in Kindberg nur zwei durchgeführt werden konnten. Auch das nächste Woche geplante Orchesterkonzert, für das seit Schulbeginn geprobt wurde, fällt dem Lockdown zum Opfer. "Das ist natürlich schon bitter. Vor allem freuen sich nicht nur die Musiker, sondern auch das Publikum schon sehr auf Konzerte und Kulturveranstaltungen. Dennoch versuchen wir, positiv zu bleiben, denn man übt ja nie umsonst." Ob die Maßnahmen angemessen sind? "Schwer zu sagen. Mir kommt vor, man kann gerade nix richtig machen, denn es wird immer eine leidtragende Gruppe geben", meint Steinberger.

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