Unsere Erde
So schützen wir unseren Schutzwald
Startschuss in Mürzsteg für eine vorbildgebende Aufforstung und Verbauung des Schutzwaldes.
Für zwei Tage war Mürzsteg der Bauchnabel Österreichs. Am Mittwoch der Vorwoche waren die Landeshauptleute zu Gast in der Präsidentenvilla – dem Sommersitz des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Am Donnerstag wurde ein österreichisches Leitprojekt der Schutzwaldverbauung gestartet. Der Zettel von Bürgermeister Peter Tautscher fasste kaum die Ehrengäste, die er vorzustellen hatte. Unter anderen mit dabei der Bundespräsident mit Gattin, Ministerin Elisabeth Köstinger, Landesrat Hans Seitinger, Bundesforste-Direktor Rudolf Freidhager sowie Florian Rudolf-Miklau, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung in Österreich. Die beiden Letztgenannten stellten auch das Verbauungsprojekt in Mürzsteg vor.
Schäden durch Klimawandel
Der Zustand des Objektschutzwaldes oberhalb des ehemaligen Jagdschlosses (jetzt Präsidentenvilla) am Südabhang der Schulmeisterwand hat sich in den vergangenen zwei Jahren aufgrund mehrerer Windwurfereignisse und Borkenkäferbefall verschlechtert.
In einem Umsetzungszeitraum von 30 Jahren werden 750.000 Euro in waldbauliche Maßnahmen gesetzt; 18,5 Hektar Fläche werden aufgeforstet. Zusätzlich werden 285 Laufmeter Steinschlagschutznetze errichtet. Weiters werden jagdliche Begleitmaßnahmen gesetzt – was den anwesenden Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof freut.
Die Kosten teilen sich Bund, Land, Gemeinde Neuberg (mit 10 Prozent), Burghauptmannschaft Österreich und die Bundesforste als zuständiger Grundbesitzer.
Umgesetzt wird das Projekt vom forsttechnischen Dienst der Wildbach- und Lawinenverbauung in Bruck.
Die zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger verwies auf die 2019 gestartete Schutzwaldstrategie und merkte an, dass dies in Mürzsteg der Startschuss für die höchste Stufe der Schutzwaldverbauung sei.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen: "Der Schutzwald hat eine doppelte Bedeutung. Der Wald schützt uns vor Gefahren, aber auch wir haben den Wald zu schützen, besonders vor den Gefahren des Klimawandels."
Landesrat Hans Seitinger ging auf gemachte Fehler in der Raumordnung ein: "Diese Fehler werden von der Natur bestraft. Der Mensch hat der Kraft der Natur nur wenig entgegenzusetzen und es ist viel technischer Aufwand notwendig, um halbwegs Schutz zu erhalten. Einen Vollkaskoschutz wird es sowieso nie geben."
Der Waldanteil der Bundesforste
Die Österreichischen Bundesforste sind in ihren steirischen Forstbetrieben Eigentümer von 60.000 Hektar Wald, davon 17.500 Hektar Schutzwald und zirka 1.000 Hektar Objektschutzwald. In Österreich sind es 507.000 ha Wald mit 150.000 ha Schutzwald.
Mehr über die Bundesforste finden Sie hier
Informationen über die Aufgaben der Wildbach- und Lawinenverbauung finden Sie hier
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