Der Rotsohler wird losgelassen
Die Geschichte des wilden Gesellen fasziniert die Menschen bis heute.
Die Geschichte des Rotsohlers ist nicht nur im Mürztal, sondern über die Grenzen hinweg bekannt. Vom wilden Gesellen, der im Sommer auf der Hohen Veitsch hinter einer Almhütte bei einem Kreuz angekettet ist und sich im Spätherbst schließlich losreißt und ins Tal stürzt, um schlimme Kinder zu erschrecken, wurde erstmals im Jahr 1931 von Ignaz Storm berichtet. Seither fasziniert und erschreckt der Rotsohler, der seinen Namen vom erzhaltigen Gestein der Rotsohl Alm hat, diverse Generationen.
Auch heute noch lebt die Geschichte im oberen Mürztal und wo sie erzählt wird, wachsen mit dem Näherkommen des 5. Dezembers Interesse und Fantasien der Kinder, denn nur an diesem Tag ist der Rotsohler im Tal und treibt sein Unwesen.
Das Volksbildungswerk Langenwang stellt den schrecklichen Gesellen alljährlich Ende November in einem ehemaligen Waaghütterl, das als kleinstes Museum der Steiermark gilt, aus. Am Krampustag befreit ihn der Nikolaus von seinen Ketten und holt ihn heraus. Gemeinsam und von hunderten Kindern begleitet, ziehen beide durch den Ort und zur Kirche. Dort nimmt er seine Maske ab und bei einer Nikolausfeier, die von der katholischen Jugend gestaltet wird, werden die Legenden der beiden Widersacher erzählt.
Auch dieses Jahr wird der Nikolaus den Rotsohler wieder zur Kirche bringen. Beginn des Brauchtums ist um 16 Uhr beim Waaghütterl in der Grazer Straße in Langenwang.
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