Mülltrennung: Fehlwürfe kosten uns selber was

Andreas Zöscher vor einem Belebungsbecken in der Kläranlage des "Mürzverbands" in Kapfenberg. | Foto: Koidl
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Der "Mürzverband" umfasst den Wasser- und den Abfallwirtschaftsverband. Dem Wasserverband gehören 14, dem Abfallwirtschaftsverband alle 19 Gemeinden des Bezirks Bruck-Mürzzuschlag an. "Mürzverband"-Geschäftsführer ist seit sieben Jahren Andreas Zöscher.

Wenn Sie wer fragt, warum soll ich Abfall eigentlich trennen, was sagen Sie?

Andreas Zöscher: Nur wenn man Abfall sauber trennt, kann er stofflich wiederverwertet werden und das ist das Wichtigste. Erdöl müssen wir beispielsweise im großen Stil importieren, dass wir wieder neue Flaschen produzieren können. Bei perfekter Mülltrennung kann der Stoff zyklisch im Kreis weitergeführt werden.

Was sind die Zuständigkeitsbereiche des Abfallwirtschaftsverbands?
Öffentlichkeitsarbeit, Beratung, Unterstützung der Gemeinden in logistischer und technischer Hinsicht, was die Sammlung und die Struktur dafür sicherzustellen bedeutet. Wir sorgen für die Verwertung des Abfalls und es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir auch in Zukunft wieder das wirtschaftlichste Modell der Abfallverwertung finden. Vielleicht müssen wir in drei Jahren sagen, wir verwerten wieder alles selber. Momentan explodieren die Verwertungspreise im Abfallsegment in alle Richtungen.

Welche Aufgaben hat der Wasserverband?
Die Gemeinden zu betreuen. Wir verfügen über technisches Gerät vom Kanalspülwagen angefangen bis zu Kanalpumpen. Wir müssen schauen, dass der laufende Betrieb unserer vier Kläranlagen sichergestellt ist, die Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik sind.

Mit welchen Herausforderungen kämpfen Sie derzeit im Abfallbereich?
Nehmen wir den Restmüll her. 50 Prozent davon sind Fehlwürfe. Da ist jede Menge Papier drinnen, das nicht hineingehört, jede Menge Verpackung, die nicht hineingehört und Bioabfälle. Wenn man die Fehlwürfe dahingeben würde, wo sie hingehören, dann würden wir uns die Hälfte der Müllgebühren ersparen. Fehlwürfe im Abfall kosten uns selber was. Entsorgen, wegbringen kann man alles, aber zahlen müssen wir es am Ende des Tages. Problematisch ist auch Plastik im Biomüll, auch Maisstärkesäcke lösen sich nicht ganz auf. Deshalb haben wir eine neue Aktion in den Gemeinden gestartet, Papiersäcke zur Verfügung zu stellen.

Wo läuft es besser?
Papier ist prinzipiell zufriedenstellend. Das hat sich etabliert, das wird sauber gesammelt. Das größere Übel ist hier, dass es oft zu feucht ist, wenn irgendwo Tonnen im Freien stehen und die Deckel offen sind. Bei der Papiersammlung gilt es, ein dickes Lob an die Kollegen und Kolleginnen im Haushalt auszusprechen.

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