Karl Schmidhofer
"Das war für mich nicht erwartbar"

Steirerski-Präsident Karl Schmidhofer könnte neuer ÖSV-Präsident werden. | Foto: GEPA pictures
  • Steirerski-Präsident Karl Schmidhofer könnte neuer ÖSV-Präsident werden.
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Der Murauer Netzwerker wurde als Nachfolger von Peter Schröcksnadel ins Spiel gebracht.

MURAU. Eine plötzliche, aber nicht ganz unerwartete Wendung nahm die Wahlausschuss-Sitzung des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) am Dienstag. In der Marathonsitzung konnten sich die Landesverbände nicht auf einen der beiden Kandidaten als Nachfolger von Langzeitpräsident Peter Schröcksnadel einigen. Statt Renate Götschl und Michael Walchhofer wurde dann Karl Schmidhofer als Präsident ins Spiel gebracht.

WOCHE: Darf man dem neuen ÖSV-Präsidenten bereits gratulieren?
Karl Schmidhofer: Nein, das ist noch zu früh - gewählt wird am 19. Juni. Man darf mir höchstens zur Kandidatur gratulieren.

War das auch für Sie eine turbulente Sitzung?
Schmidhofer: Auf jeden Fall. Man konnte sich nicht auf einen Kandidaten einigen. Dann gab es zur Beruhigung einen neuen Wahlvorschlag, dem sechs Präsidenten zugestimmt haben. Alle drei Kandidaten (Anm.: Götschl, Walchhofer, Schmidhofer) kommen jetzt in die nächste Stufe, wenn nicht vorher jemand zurückzieht.

Sie werden aber nicht zurückziehen?
Schmidhofer: Nein. Ich bin jetzt fest entschlossen und freue mich sehr über das Vertrauen. Ich habe gleich meine Frau kontaktiert und das mit ihr besprochen. Sie hat gesagt: Selbstverständlich!

Wie geht es jetzt bis 19. Juni weiter?
Schmidhofer: Ich werde mich bei allen Präsidenten nochmals vorstellen und meine Vorstellungen für das Amt präsentieren. Die meisten kennen mich ja bereits, ich bin schließlich seit 18 Jahren in diesem Getriebe. Es gibt viele Verbindungen über den Sport und die Trainings auf unseren Schibergen.

Können Sie damit den Verband jetzt einen?
Schmidhofer: Das ist meine Vision. Zudem will ich Sicherheit für die Sportler erzeugen. Das geht nur mit voller Arbeitskraft. Da muss man schnell anpacken und umschalten. Das ist gestern auch für mich sehr rasant gegangen. Deshalb werde ich, falls ich am 19. Juni gewählt werde, dann auch mein Nationalratsmandat zurücklegen.

Wie sehen Sie die Situation um Renate Götschl?
Schmidhofer: Das war auch für mich so nicht erwartbar. Es gab einen festen Wahlvorsatz, der dann aber keine Zustimmung fand. Ich hoffe jetzt auf eine breite Zustimmung und werde alles dafür geben. Der Vorstand wird dann zugewählt - ich arbeite mit allen gerne.

Sie kennen auch den scheidenden ÖSV-Präsidenten schon lange.
Schmidhofer: Ja, ich hatte schon immer einen guten Draht zu Peter Schröcksnadel.

Wer soll neuer ÖSV-Präsident werden?

Großes Netzwerk

Schmidhofer gilt als echter Kenner der Szene: Der Murauer hat jahrelang die beiden Schiberge Lachtal und Kreischberg im Bezirk Murau geführt. Im Anschluss hat er die Grebenzen in St. Lambrecht übernommen und saniert und wurde als Interims-Geschäftsführer am Hauser Kaibling eingesetzt. Der 59-Jährige hat sich ein großes Netzwerk aufgebaut in seinen führenden Funktionen in der Urlaubsregion Murau-Murtal und der Wirtschaftskammer. Zudem hat Schmidhofer zahlreiche politische Funktionen bekleidet, seit 2019 sitzt er für die ÖVP im Nationalrat. Als Präsident des steirischen Skiverbandes wurde Schmidhofer jetzt als neuer ÖSV-Präsident ins Spiel gebracht.

Zur Person

Karl Schmidhofer wurde 1962 geboren und lebt in St. Georgen am Kreischberg (Bezirk Murau). Er war jahrelang als Seilbahner, Unternehmensberater und in verschiedenen Funktionen in Politik und Wirtschaft tätig. 2014 wurde er als Österreichs Seilbahner des Jahres ausgezeichnet. Seit 2018 ist er Präsident des Steirischen Skiverbandes.
Schmidhofer ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Super-G-Weltmeisterin (2017) Nici Schmidhofer ist seine Nichte.
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