Kohlschwarz, hochrot oder himmelblau

Die ganze Welt ist himmelblau. Zumindest aus der Sicht der FPÖ-Kandidaten Wober, Koroschetz, Heim und Stocker (von links).
14Bilder
  • Die ganze Welt ist himmelblau. Zumindest aus der Sicht der FPÖ-Kandidaten Wober, Koroschetz, Heim und Stocker (von links).
  • hochgeladen von Wolfgang Pfister

MURTAL, MURAU. Während sich im Bezirk Murau hauptsächlich Schwarz und Rot politisch matchten, ging es im Bezirk Murtal gerade zu blau auf. Aber auch im Bezirk Murau verdoppelte die FPÖ ihren Anteil von rund 9,40 auf 18,14 Prozent und in Neumarkt gingen die Blauen mit einem Stimmenanteil von über 40% als klarer Wahlsieger hervor. Alle Detailergebnisse aus den einzelnen Gemeinden finden Sie in dieser Murtaler Zeitung sowie online auf www.murtaler.at
Diese Gemeinderatswahlen sorgten in einigen Gemeinden für einen politischen Erdrutsch. Zu den Hot Spots im Bezirk Murtal gehörten unter anderem St. Margarethen bei Knittelfeld, Fohnsdorf, Judenburg, Zeltweg, St. Georgen ob Judenburg, Pölstal und natürlich auch die neu formierte Gemeinde Obdach.

Wieder Absolute für Straner
In Fohnsdorf ist die Opposition angetreten, um die Absolute der Liste Hans bzw. der SPÖ Fohnsdorf zu kippen, doch Bürgermeister Johann Straner war auch bei dieser Wahl nicht zu biegen. Das Ergebnis in Fohnsdorf: 13 SPÖ, 7 ÖVP, 3 FPÖ, 1 KPÖ, 1 BTK (Bürgerliste Team Kneissl). Leer ausgegangen sind in Fohnsdorf die Grünen, die sich diesmal durch ihre internen Uneinigkeiten wohl selbst ein Haxl gestellt haben dürften.
Damit steht es im Gemeinderat nach Mandaten 13:12. ÖVP-Spitzenkandidat Volkart Kienzl jun. konnte mit seinem Team das beste jemals von der ÖVP-Fraktion erzielte Ergebnis erreichen. Zwar hat man das Wahlziel mit 8 Mandaten nicht ganz erreicht, 7 Mandate sind für die ÖVP aber ein absolutes Spitzenergebnis und bringen den Schwarzen demnach auch einen zweiten Gemeindevorstandssitz. In Volkart Kienzl jun. hat die ÖVP Fohnsdorf einen sehr vielversprechenden jungen Politiker gefunden, der sachlich und eloquent agiert und auch bei der Bevölkerung gut anzukommen scheint. Einige sehen in ihm schon ein regionales Pendant zum ebenfalls sehr jungen Außenminis-ter Sebastian Kurz.

Wildbolz machte 3 Mandate
Von null auf 3 Mandate bei rund 20 Prozent Stimmenanteil schafften es die Blauen mit Siegfried Wildbolz und dessen Team. VP-Spitzenkandidat Alois Mayer errang 7 Mandate, die SPÖ 5 und die FPÖ 3. Wie sehr sich die politischen Verhältnisse in den Fusionsgemeinden durch die neue Mandatsberechnung verändert haben, zeigt das Beispiel Pölstal besonders deutlich. Bei den Gemeinderatswahlen 2010 wurde hier noch um insgesamt 48 Mandate gekämpft, 2015 waren es nur mehr 15 Gemeinderatssitze. Dementsprechend stark verändert haben sich in einigen Gemeinden auch die politischen Machtverhältnisse.

Überraschung in St. Georgen
Deutlich verloren hat die ÖVP in St. Georgen ob Judenburg. Dort regiert LAbg. Hermann Hartleb als Bürgermeister. Kräftig dazugewonnen hat die SPÖ mit ihrem Spitzenkandidaten Gerhard Gassner. Der Lokführer konnte von 9 zu vergebenden Mandaten 4 gewinnen. Damit steht es in St. Georgen ob Judenburg jetzt nach Mandaten nur noch 5:4 für die ÖVP, die aber nach wie vor die absolute Mehrheit hat.

Die FPÖ an zweiter Stelle
Blau aufgegangen ist es in den Städten Judenburg und Knittelfeld, wo die FPÖ nach der aktuellen Stimmenauszählung jeweils den Vizebürgermeister stellen wird. Über das Gesamtergebnis von 15,06 Prozent im Murtal freut sich NRAbg. Wolfgang Zanger natürlich besonders: „Für mich hat sich gezeigt, dass unsere bürgernahe Politik auf fruchtbaren Boden gefallen ist.“ Auch die Vorbereitungsarbeiten für die kommende Landtagswahl habe die FPÖ bereits so gut wie abgeschlossen. Man habe sich vom vorverlegten Termin nicht überrumpeln lassen und wäre sogar dafür gewesen, die Landtagswahlen gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen abzuhalten. „So hätten wir uns wirklich etwas erspart“, bemerkt Wolfgang Zanger.

Die Bezirksergebnisse
Bezirk Murtal: Die SPÖ bleibt im Bezirk Murtal trotz regionaler Verluste, vor allem in den Städten, mit insgesamt 41,78 Prozent der Stimmen (148 Mandate) die führende politische Kraft. Gefolgt von der ÖVP mit einem Stimmenanteil von 34,19 Prozent oder 145 Mandaten. An dritter Stelle rangiert die FPÖ mit 15,06 Prozent der Stimmen, was insgesamt 48 Gemeinderatsmandaten entspricht. KPÖ: 4,59 Prozent (12 Mandate), Sonstige Listen: 2 Prozent (6 Mandate) Grüne: 2,14 Prozent (3 Mandate).
Bezirk Murau: Die ÖVP konnte im Bezirk Murau insgesamt ihre politische Vormachtstellung nicht nur behaupten, sondern geringfügig ausbauen. Sie erzielte 48,38 Prozent der Stimmen, was 110 Mandaten in den Gemeindestuben entspricht. Die SPÖ musste gegenüber 2010 Verluste hinnehmen, bleibt aber mit 26,49 Prozent die zweitstärkste politische Kraft im Bezirk Murau. Die Sozialdemokraten kommen damit auf insgesamt 59 Mandate. An dritter Stelle rangiert, wie im Bezirk Murtal, die FPÖ mit 18,14 Prozent der Stimmen, was 32 Gemeinderatsmandaten gleichkommt. Sonstige Listen: 5,25 Prozent (10 Mandate), Grüne 2,16 Prozent (3 Mandate).

Bürgerlisten und Kleinparteien
Bürgerlisten und Kleinparteien können da und dort „Zünglein an der Waage“ spielen, wirklich viel mitzureden haben sie bei den Entscheidungen im Gemeinderat aber nicht. Ausnahme: Die Liste MUR von Johann Gruber in Teufenbach-Katsch.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.