Tipps und Tricks
Der Kampf gegen das Ertrinken im kühlen Nass

Im Sommer springt man gerne ins kühle Nass. Aber Vorsicht: Die Gefahr des Ertrinkens wird oft unterschätzt. | Foto: Pixabay
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Ertrinken ist die Gefahr schlechthin beim Baden. Vor allem Kinder ertrinken lautlos. Aber egal ob Jung oder Alt: Im Wasser ist Vorsicht geboten. Muskelkrämpfe, Strömungen oder Alkoholeinfluss werden oft unterschätzt. 

STEIERMARK. Ein Sprung in das kühle Nass ist besonders im Sommer sehr verlockend. Allerdings sollte man nie leichtfertig ins Wasser springen, denn die Gefahr des Ertrinkens wird häufig unterschätzt. Dadurch kommt es immer wieder zu Todesfällen. Durchschnittlich sterben zwischen 22 und 47 Personen jährlich in Österreich durch Ertrinken.

Vorsicht im Wasser

Besonders häufig werden Muskelkrämpfe unterschätzt. Durch sie kann man sich nur schwer über Wasser halten. Das kann auch gute Schwimmerinnen und Schwimmer betreffen. Besonders gefährlich können dabei Flüsse mit unberechenbaren Strömungen und Temperaturunterschieden sein. Ist das Wasser kalt, ziehen sich die Gefäße zusammen. Das kann auch bei Seen schneller wie gedacht passieren. 

Erschöpfung, Muskelkrämpfe, Belastung durch Hitze und Anstrengung sowie Alkoholeinfluss führen oft zu Wasserunfällen und Todesfällen.  | Foto: Pixabay
  • Erschöpfung, Muskelkrämpfe, Belastung durch Hitze und Anstrengung sowie Alkoholeinfluss führen oft zu Wasserunfällen und Todesfällen.
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Aber auch Herzinfarkte gelten als eine Ursache fürs Ertrinken. Unterschätzt wird auch die Auswirkung von Alkohol. Dadurch erhöht sich nicht nur das Risiko des Ertrinkens, sondern man rutscht auch leichter aus. 

Stiller Tod

Man sollte auch nie vergessen, dass Ertrinken ein stiller Tod ist: Nur wenige Ertrinkende wedeln mit den Armen sichtbar und spritzt mit Wasser. Viele ringen so verzweifelt nach Luft, dass sie auch nicht schreien können bzw. nur leise Töne erklingen. Bei einem Kind reicht etwa eine Minute aus, dass es im Wasser das Bewusstsein verliert.

Kampf gegen den Kindertod

Während der Corona-Pandemie wurden vielerorts keine oder nur wenige Schwimmkurse angeboten. Somit können nun weniger Kinder schwimmen und das Risiko des Ertrinkens steigt bei der jüngeren Bevölkerung. 

"Bei tödlichen Kinderunfällen sind Ertrinkungsunfälle sogar die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Daheim ertrinken mehr als doppelt so viele Kinder wie im öffentlichen Freibad oder am Badesee. Unter 5-Jährige sind besonders gefährdet." Experten aus der Unfallverhütungsstelle KFV

Denn rund 60 Prozent der Kinderertrinkungsunfälle betreffen null- bis vierjährige Kinder. Um diesem Trend entgegenzuwirken, informiert der Verein "Große schützen Kleine" immer wieder Familien über die Schutzmaßnahmen gegen das Ertrinken von Kindern. 

Viele Gemeinden bieten, unter anderem im Rahmen der Aktion „Gemeinsam stark für Kinder“, Zuschüsse oder Förderungen für Schwimmkurse für Kids an. Die Gemeinde Fohnsdorf bietet beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Schwimmschule Delfin in Judenburg einen geförderten Schwimmkurs an. Hier müssen die Eltern nur 50 Prozent der Kosten zahlen. 

Maßnahmen für mehr Sicherheit neben und im Wasser: 

  • Kleinkinder müssen in und in der Nähe von Gewässern immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigt werden – größere Kinder in Sichtweite.
  • Immer eine definierte Person soll für die direkte Beaufsichtigung der Kinder zuständig sein.
  • Verhalten am Wasser trainieren: Kleinkindern beibringen, nur mit Erwachsenen ans und ins Wasser zu gehen. Wenn Kinder "ins Wasser schauen" sollen sie immer am Bauch liegen. Dadurch wird das Risiko ungewollt das Gleichgewicht zu verlieren und in das Wasser zu fallen etwas reduziert.
  • Kinder sollen mit gut sichtbaren Farben (Badekleidung) ins Wasser gehen – im schlimmsten Fall können sie unter Wasser so schneller aufgefunden werden.
  • Kinder sollen rutschfeste Badeschuhe tragen.
  • Pools/Biotope/Schwimmteiche sollen mit einem Zaun und einer selbstschließenden Tür gesichert werden. 
  • Schwimmhilfen sind gut - bieten aber keinen 100 prozentigen Schutz!
  • Auch Erwachsene Schwimmende können sich körperlich überfordern. Schwimmbojen sind eine gute Hilfe um sich im Falle eines gesundheitlichen Notfalls über Wasser zu halten.
  • Egal ob Jung oder Alt: Die Belastung für den Körper durch Hitze an langen Badetagen sollte man nicht unterschätzen.

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