Diözese feiert 800 Jahre

Programmpräsentation im Sternenturm. Von links: Thomas Bäckenberger (Generalsekretär Weg2018),
Gerhard Hofbauer (Bühnenkoordinator), GR Elke Spekner-Florian, Pfarrer Martin Maria Trummler, Bettina Zangl (Caritas-Regionalkoordinatorin Obersteiermark West).	Fotos: Pfister
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  • Programmpräsentation im Sternenturm. Von links: Thomas Bäckenberger (Generalsekretär Weg2018),
    Gerhard Hofbauer (Bühnenkoordinator), GR Elke Spekner-Florian, Pfarrer Martin Maria Trummler, Bettina Zangl (Caritas-Regionalkoordinatorin Obersteiermark West). Fotos: Pfister
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JUDENBURG. „Wir sind die Ersten, die diese Bühne bekommen“, freute sich Martin Maria Trummler, Pfarrer in Judenburg-St. Nikolaus und Judenburg-St. Magdalena, über die Wanderbühne, die zu Beginn der Veranstaltungsreihe in Judenburg aufgebaut wird. Wie jedes gesunde „Baby“ sei auch die Diözese im Laufe der Jahre kräftig gewachsen. „Zur Zeit der Gründung bestand die Diözese aus 13 Pfarren, heute sind es 388. Sitz des Bistums war bis 1872 das ehemalige Augustiner-Chorherrnstift und jetzige Benediktinerkloster Seckau. Seit 1786 ist die Grazer Ägidiuskirche, die ehemalige Hofkirche der Grazer Burg, die Kathedralkirche unserer Diözese“, erklärte Trummler. Bis 1963 war der offizielle Name „Diözese Seckau“. Seit 55 Jahren heißt sie „Diözese Graz-Seckau“.

Unter Beteiligung der Bürger

„Für mich war es eine Freude, über die Bürgerbeteiligung dieses Fest mitzugestalten. Es wird also viel Verbindendes geben“, so die Judenburger Gemeinderätin Elke Spekner-Florian, die das bunte Programm zu diesem großen Jubiläum präsentierte. Pfarrer Trummler bedankte sich bei dieser Gelegenheit bei allen, die guten Willens und voller Tatkraft waren und bei der Planung und Organisation mitgeholfen haben. „Bei uns trifft Radsternfahrt auf Laufwunder, die Megaphon-Uni auf die Volksschule, das Maibaum-Aufstellen auf den Herrn Bischof und das Jahr der Demut auf das Judentum in Judenburg“, so Spekner-Florian. Ihr persönliches Highlight sei die Lesung von Arnold Mettnitzer. Außerdem freue sie sich auch schon auf den Poetry Slam mit Klaus Lederwasch. Zum Workshop vor dem Slam solle man sich möglichst schnell bei Gemeinderat Sigi Reiter unter 0664/2245533 anmelden, riet sie.

Vielfalt und Wirklichkeiten

„Es geht darum, dass wir die Vielfalt der Menschen und die Lebenswirklichkeiten darstellen“, so die Caritas-Regionalkoordinatorin Bettina Zangl. Ihr Veranstaltungshöhepunkt wird das Caritas-Laufwunder, ein Benefizlauf im Judenburger Stadion, sein. Rund 450 Schülerinnen und Schüler aus der Region werden sich daran beteiligen, um die Armut in Österreich und in der Welt zu bekämpfen.

Warum dieser Aufwand?

Diese Frage beantwortete sich Bühnenkoordinator Gerhard Hofbauer gleich selbst. „Um Bewegung über das ganze Land, über die Diözese hinaus zustande zu bringen“. 800 Jahre, acht Themen. 800 Jahre Kirchengeschichte, die auch aus kritischem Blickwinkel betrachtet werde, so Hofbauer.

Denken, wissen, glauben

Wollen wir eigentlich noch selbst denken? Eine provokante Frage. „Wer nichts weiß, muss alles glauben“, so Gerhard Hofbauer, der damit Marie von Ebner-Eschenbach zitierte. „Denken, wissen, glauben“ ist das Thema, mit dem sich die Region Obersteiermark West auf der Jubiläumsbühne in Judenburg vom 29. April bis 6. Mai 2018 beschäftigen wird. Hofbauer wies auf die Region als Bildungszentrum seit dem Mittelalter hin. „Kann Bildung in einem christlichen Umfeld auch heute beitragen zu einer Orientierung in einer Welt, die immer schneller und unübersichtlicher wird? Wollen wir überhaupt noch selbst denken? Diese Fragen werden nicht unabsichtlich in dieser Region gestellt, in der schon im Mittelalter die Klöster St. Lambrecht und Seckau Bildungszentren waren“. Nach Judenburg wird die Wanderbühne in sieben weiteren Städten Station machen.

Wie ein roter Faden

Thomas Bäckenberger (Generalsekretär Weg 2018) ist in Murau beheimatet. Er sieht die Jubiläumsfeier in der Region quasi als Heimspiel. „Wir stellen Fragen, die sich wie ein roter Faden durch das Jubiläum ziehen werden“. 800 Jahre Diözese seien Anlass für ein Fest für die ganze Steiermark, denn die Diözese umfasse geografisch ja das ganze Land. Das seien nicht nur „die in Graz“, so Bäckenberger. Eine wesentliche Rolle würden dabei die Bühnen in allen Re-gionen spielen, betonte Thomas Bäckenberger, der als Gesamtkoordinator für das Diözesanjubiläum im Einsatz ist. Die Bühnen seien auch ein Zeichen für die Zukunft der Kirche, denn sie verlasse damit den kirchlichen Raum und suche in der Stadt die Begegnung mit den Menschen. „Damit untermauern wir die gesellschaftliche Relevanz der Kirche und Kirche funktioniert nur, wenn man zusammenarbeitet und über die eigenen Grenzen hinausgeht“, ist Bäckenberger überzeugt.
Zum Schluss seiner Ausführungen richtete auch er einen Dank an die vielen Engagierten, „die Zeit, Herz und Hirn verwendet haben, um ein facettenreiches Programm auf die Beine zustellen“. Er selbst gab die Anwort auf die Frage: „Glauben wir an die Zukunft?“ - „Ja, das tun wir. Gemeinsam“, sagte er beim Pressegespräch.

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