OSTERGLAUBE – ABERGLAUBE eine Brauchtumsgeschichte

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Ostern ist das älteste und wichtigste Fest
der Christen. Dementsprechend ist es aus
kultureller Hinsicht eine Fundgrube für
traditionelle Bräuche. Den genauen Zeitpunkt
legte das Konzil von Nicäa anno 325 fest:
jeweils der Sonntag nach dem ersten
Frühlingsvollmond.
Elementare Kräfte spielen im Brauchtum eine Rolle:

FEUER: die Osterkerze entzündet man am geweihten Feuer. Die Feuerweihe kommt aus dem Fränkischen, wo es vorchristliche Frühlingsfeuer gab. Sie sollten Glück und Segen bringen.

OSTERFEUER: fand man in NÖ insbesondere in der Buckligen Welt. Dazu ein Bericht von Marianne Handler, Bäuerin in Kühbach bei Lichtenegg :

„Am Ostersonntag war dann das GROAGEHEN = ins Grüne gehen. Da wurden die Palmzweige ins Feld gesteckt und mit Weihwasser besprengt. Ein Rosenkranz wurde gebetet, um Schutz und das Gedeihen der Früchte zu erbitten.“
„Am Abend des Ostersonntages wurde dann das Osterfeuer abgebrannt, wahrscheinlich um die letzte Finsternis des Winters zu vertreiben, dabei wurden auch Böller geschossen. Auf den Hügeln der Buckligen Welt war das besonders schön.“

Die Familienfeuer sahen folgendermaßen aus: keine großen Haufen, sondern ein Schab Stroh, der Osterschab, besonders schön gebunden, wurde dazugesteckt. Im Schab steckte auch der Palmbuschen vom vorigen Jahr. Das alles wurde mit Weihwasser besprengt und an einer Ecke des
Kornfeldes abgebrannt.

WASSER: die Gläubigen nahmen Weihwasser als segenbringend mit nach Hause und besprengten Haus und Felder damit. Aus dem Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens: „Ostertauf ist für 77 Fieber gut, Sommersprossen verschwinden und wenn die Frösch im Weiher recht schreien, so schütt man Osterwasser hinein und sie hören auf!“

SEGENSPENDENDE SPEISEN: zur Weihe werden geselchtes Fleisch, Weißbrot und Eier getragen. Das Ei als Ostergeschenk spielte eine große Rolle, es wurde gefärbt und verziert als Patengeschenk oder als Freundschafts- Minne- und Verehrungsgabe weitergegeben.

„Ganz wichtig für uns Kinder war zu Ostern das Osterkipferl von der Godl. Denn da geb es meist zusätzlich noch Süßigkeiten und auch Geld.“ (Marianne Handler)

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