Diskriminierung im Alter

- Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, sieht Handlungsbedarf.
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Altersdiskriminierung und Pensionistenbashing bleiben ungestraft.
Wir haben uns bereits im Februar dieses Jahres ausführlich mit der Altersdiskriminierung beschäftigt. Doch die Altersdiskriminierung ist weiterhin auf dem Vormarsch. Seit Jahren weist Mag. Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark, darauf hin und hat erst kürzlich wieder öffentlich auf einige Fälle aufmerksam gemacht, die man nicht für möglich halten würde. Und doch sind sie traurige Realität, weil eine Novellierung des Gleichbehandlungsgesetzes bereits mehrmals gescheitert ist. Das wirkt sich im Alltag besonders prekär für Seniorinnen und Senioren aus. UN-Kommissarin Rosa Kornfeld-Matte empfahl in ihrem bereits vor einigen Jahren veröffentlichten Bericht zu Österreich (Empfehlung 97), den Ausschluss von älteren Personen bei der Kreditvergabe oder im Versicherungswesen zu beseitigen, da das Alter als Kriterium unverhältnismäßig als Risikofaktor herangezogen wird und erklärte, dass der gleiche Diskriminierungsschutz im Rahmen des Gleichbehandlungsgesetzes erfolgen sollte. Bisher sind alle diesbezüglichen Anläufe, eine Gesetzesänderung herbeizuführen, gescheitert. Die Politik schaut da einfach weg. Die Diskriminierung älterer Menschen habe sich durch die Coronapandemie weiter verschärft, weiß Daniela Grabovac zu berichten. Sie fordert Betroffene auf, sich zu melden und Ungerechtigkeiten nicht einfach hinzunehmen. Die Juristin kann auch nicht verstehen, warum Pensionisten bei manchen Banken nicht denselben Kontorahmen bekommen, wie aktive Erwerbstätige. „Sicherer als die Pensionen sind auch die Einkommen nicht“, erklärt sie. Bei einigen Banken und Versicherungen ist das offenbar noch nicht angekommen.
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